Die Pausenkultur in Österreichs Unternehmen hat das Portal karriere.at via Online-Voting abgefragt. Knapp 700 Personen haben sich beteiligt, die Umfrage ist nicht repräsentativ.
47 Prozent gaben an, dass sie sich mehrmals pro Tag eine kurze Auszeit genehmigen, fast ebenso viele gehen nur einmal pro Tag auf Pause.
34 Prozent pausieren lediglich zu Mittag. Zehn Prozent arbeiten überhaupt den ganzen Tag durch.
So fasst der Standard die Ergebnisse der Befragung kurz zusammen. Es lohnt sich aber auch, auf karriere.at die Ergebnisse im Detail anzusehen. Interessant ist auch, welche Schlüsse ExpertInnen daraus ableiten.
Sehr pointiert ist z. B. die Meinung von Judith Proksch-Gabriel vom Arbeitsmedizinischen Dienst (AMD):
„Rauchpause“ für alle
“Ich fordere gerne, auch wenn das zuerst erschreckt, die “Rauchpause” für alle. Denn Raucher machen mit ihren Pausen – bis auf die Zigaretten – vieles richtig. Ihre Pausen sind regelmäßig, haben die richtige Länge, beinhalten meist Bewegung sowie sozialen Austausch und eine entspanntere Atmung”, erklärt die Arbeitspsychologin. Abgesehen von den Zigaretten also die ideale Pause.
“Was ich leider auch immer wieder höre, ist das Problem, dass die Leute ihre Pausen rechtfertigen müssen. Ein Raucher braucht keinen Grund zu suchen, weshalb er fünf Minuten aus dem Büro geht. Leider ist das Thema der präventiven Pause noch nicht in den Köpfen der Menschen verankert, auch die Arbeitgeber haben hier Nachholbedarf.” Und vorbeugende Pausen, so Proksch-Gabriel, wären oft hilfreich. Denn viele Menschen merken nicht gleich, dass sie eine Pause brauchen, sondern erst dann, wenn sie richtig erschöpft sind.
(Artikel gesehen auf dem Siemens-Mitarbeiter-Blog, 17.10.2012)