Arbeitnehmer verzichten immer öfter auf die Pause – Burn-out-Risiko steigt
Pausen sind gesetzlich geregelt und doch schaffen es laut einer Umfrage des Karriereportals Monster rund 40 Prozent der deutschen Arbeitnehmer nicht, diese einzuhalten. In Österreich sind es sogar 41 Prozent, die ihre Mittagspause durcharbeiten, während nur ein Viertel der Schweizer auf die Pause verzichtet.
Dank regelmäßiger Pausen sollen Arbeitnehmer dauerhaft leistungsfähig sein. Aufgrund von personellen Engpässen ist das Arbeitspensum in vielen Unternehmen jedoch angestiegen. Das führt dazu, dass auf die notwendige Erholungspause verzichtet wird.
Immerhin 43 Prozent der Deutschen, 37 Prozent der Österreicher und 45 Prozent der Schweizer arbeiten nur in Ausnahmesituationen auch in der Mittagspause. Strikt gegen den Verzicht auf die gesetzlich vorgeschriebene Erholung sind 17 Prozent der Umfrage-Teilnehmer aus Deutschland, 22 Prozent aus Österreich und 29 Prozent aus der Schweiz.
„Arbeitnehmern steht eine regelmäßige Mittagspause zu und Arbeitgeber haben darauf zu achten, dass die Mitarbeiter hiervon auch Gebrauch machen“, so Marcus Riecke, Geschäftsführer Central Europe bei Monster Worldwide. „Diese Regelung ist im Sinne aller Beteiligten, da Mittagspausen der Erholung und der Interaktion mit Kollegen dienen und so positiv zur Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und zum Arbeitsklima innerhalb der Firma beitragen können.“
Kein Burn-out riskieren
Zu große Arbeitsbelastung, fehlende Wertschätzung, schlechtes Betriebsklima sowie fehlende oder schlechte Kommunikation sind häufige Auslöser für Stress und können auf Dauer zu Burn-out führen. Dies ergab die Studie ‚Betriebliches Gesundheitsmanagement 2010‘ des TÜV Süd Life Service in Zusammenarbeit mit Handelsblatt und EuPD Research.
„Die Mittagspause einfach wegzulassen, sollte eine Ausnahme bleiben. Das alleine ist zwar kein Grund für ein Burn-out, aber es kann der Beginn einer schleichenden Entwicklung hin zu einer chronischen Überlastung sein. Pausen sind wichtig und sollten fest in den Tagesablauf eingeplant werden, da ansonsten die Leistungsfähigkeit deutlich nachlässt und mehr Fehler passieren“, erklärt Kerstin Reviol, Leitende Arbeitspsychologin bei TÜV SÜD Life Service.
(Standard.at, 18.05.2010)