Schalt mal ab!

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Am Montag, den 24.6., stellte der Vorsitzende der GPA-djp bei einer Pressekonferenz die neue Studie des IFES vor. Gefragt wurden 403 ArbeitnehmerInnen, wie bei ihnen die Trennung von Arbeitszeit und Freizeit funktioniert. Einzelne Ergebnisse:

Jeder dritte Angestellte führt berufliche Gespräche in der Freizeit.
Das Telefonat in der U-Bahn, das Email aus dem Schwimmbad (wenn das Wetter zwischendurch mal danach ist), die SMS von der Couch aus gesendet,… Immer wieder wird die Freizeit von beruflichen Aktivitäten durchbrochen.

Jeder Vierte nutzt für berufliche Telefonate das private Gerät – und zwei Drittel verrechnen diese Gespräche nicht. Gut für ArbeitgeberInnen, die sich damit Kosten sparen. Und zwar nicht nur Telefongebühren, sondern auch noch die dadurch geleistete zusätzliche Arbeitszeit. Auch berufsbezogene Tätigkeiten von zu Hause, auch jene nach Dienstschluss, auch jene die nur ganz kurz dauern, sind nämlich zu bezahlen. Arbeit ist abzugelten – egal, wann und wo sie geleistet wird!
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Nur Gewerkschaften und Betriebsräte verbessern Lage der Arbeitenden!

GPA-DJP

„Es stimmt: Gewerkschaften waren, sind und werden es immer sein: Bremser und Blockierer, wenn es darum geht, Verschlechterungen für die arbeitenden Menschen zu verhindern und antidemokratische, absolutistische Ideen aufzuhalten“, sagt Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB, zu den jüngsten Aussagen des in Kanada lebenden Herrn Stronach. „1,2 Millionen Menschen in Österreich sind freiwillig Mitglieder des ÖGB – die wissen schon, wer für ihr Weiterkommen sorgt und wer die Bremser sind.“

Die tagtägliche Arbeit von ÖGB, Gewerkschaften, BetriebsrätInnen, PersonalvertreterInnen und JugendvertrauensrätInnen hat unser Land unbestritten weiter gebracht. Jährliche Lohn– und Gehaltserhöhungen, Betriebsvereinbarungen, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, ein Gesetz gegen Lohn- und Sozialdumping, die Auftraggeberhaftung – das und mehr kann einen Unternehmer mit unterentwickeltem Demokratieverständnis natürlich nicht freuen – umso mehr freut das unsere mehr als 1,2 Millionen Mitglieder und darüber hinaus alle ArbeitnehmerInnen in Österreich.

Dass Herr Stronach Probleme mit Mitbestimmung und firmeninterner Demokratie habe, sei nicht neu, so Achitz. „Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass er und andere Firmen, die es ihm zum Beispiel punkto Verhinderung von Betriebsratswahlen gleichtun wollen, auf Granit beißen.“ Für einen Parteichef, der im demokratischen politischen System Österreichs zu Wahlen antrete, sei es im Übrigen „total daneben, eine gestaltende Institution, wie der ÖGB seit mehr als sechs Jahrzehnten eine ist, auflösen zu wollen. Demokratie läuft in Europa anders“, sagt Achitz.
(Information des ÖGB, 24.05.2013)

Ein Viertel unserer Arbeitszeit ist unproduktiv!

Wirtschaftskammer will mit provokanten Forderungen bezahlte freie Tage reduzieren
Die Wirtschaftskammer (WK) Oberösterreich hat zusammengezählt, für wie viele Wochentage im Jahr die Belegschaften der heimischen Unternehmen bezahlt werden, aber nicht produktiv arbeiten: 26,5 Prozent, also mehr als ein Viertel der jährlich bezahlten Stunden, wird demnach nicht gearbeitet

Die bezahlte Nicht-Arbeitszeit setzt sich zusammen aus: 

  • 25 Tagen Jahresurlaub
  • 13 gesetzlichen Feiertagen 
  • 13,5 Tagen durchschnittlicher Krankenstand
  • 2,9 Tagen bezahlte Freistellungen für Arztbesuch, Pflegefreistellung, Übersiedlung und ähnliches.

Auf 14,5 Arbeitstage summieren sich private Tätigkeiten während der Arbeitszeit wie Telefonate, Rauchpausen, Internetsurfen. Das haben Arbeitnehmer bei einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitut Imas angegeben. Pro Tag gehen demnach 29 Minuten fürs Privatisieren drauf.  Bei 260 Arbeitstagen im Jahr erbringe der Angestellte nur an 191 Tagen die vertraglich vereinbarte Leistung, folgert daraus die WK. Das sei im internationalen Vergleich ein niedriger Wert. Präsident Rudolf Trauner sagt, „die Mitarbeiter sind zwar fleißig und engagiert, aber zu wenige Stunden an ihrem Arbeitsplatz produktiv tätig“.  

Die WK knüpft daran Forderungen, wie das Nicht-Bezahlen des ersten Krankenstandstages. Erhard Prugger, Sozialrechts-Experte der WK, sagt, diese Regelung habe sich in Schweden bewährt. Das Krankenstandsverhalten habe sich geändert, Kurzzeit-Krankenstände habe man weggebracht. 
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Pendlerpauschale NEU ab 2013 – Detailinformation

Pendlerpauschale 3

Über die Neuerungen zum Thema Pendlerpauschale haben wir auf dieser Seite vor kurzem schon berichtet. Die jetzige Information der AK geht aber noch mehr ins Detail, bringt auch einige Beispiele, daher möchten wir sie Euch nicht vorenthalten.

Grundsätzlich sind die Fahrtkosten für den Arbeitsweg mit dem Verkehrsabsetzbetrag von 291 € abgegolten, der mit der Lohnabrechnung berücksichtigt wird. Zusätzlich können ArbeitnehmerInnen unter bestimmten Voraussetzungen aber auch die kleine oder die große Pendlerpauschale und ab 2013 voraussichtlich auch einen „Pendlereuro“ geltend machen. Dabei kommt es unter anderem auf die Entfernung des Wohnorts zur Arbeit und die verfügbaren Verkehrsmittel an.

Was für PendlerInnen voraussichtlich ab 2013 gilt (muss im Parlament noch beschlossen werden)
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In drei Monaten fast 17 Millionen unbezahlte Überstunden!

Überstunden

In drei Monaten fast 17 Millionen unbezahlte Überstunden! – AK-Kalliauer fordert Überstundenabbau und korrekte Entlohnung
Allein im dritten Quartal 2012 haben Österreichs Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer laut Statistik Austria fast 17 Millionen Über- und Mehrstunden ohne Abgeltung erbracht. Das ist ein Anstieg um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Unbezahlte Überstunden sind gesetzeswidrig. Pro Quartal werden den Betroffenen dadurch 300 bis 400 Millionen Euro vorenthalten“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Mehr Kontrollen sollen die Einhaltung der Regeln garantieren. Und die Überstunden sollen für die Unternehmen teurer werden.

Für Überstunden und Mehrarbeitsstunden muss ein Zuschlag bezahlt werden. Rund ein Fünftel aller Über- und Mehrstunden wird aber weder in Geld noch in Zeitausgleich entlohnt!

Brauchen ausgewogene Verteilung der Arbeit …
Statt überlanger Arbeitszeit für die Beschäftigten und erzwungener „Freizeit“ für die Arbeitsuchenden braucht es eine ausgewogene Verteilung der Arbeit. Nötig ist eine kürzere Vollzeit, damit Teilzeitbeschäftigte auf Wunsch eine Chance auf Aufstockung oder Vollzeit bekommen – und Arbeitsuchende die Chance auf einen Job.

… und angemessenen Personalstand
Damit die Verkürzung bei den Menschen ankommt, müssen auch die Überstunden weniger werden. Das gelingt am ehesten durch deren Verteuerung, etwa dadurch, dass Unternehmen auf jede Überstunde einen deutlich höheren Beitrag zur Sozialversicherung leisten müssen. Und damit bei kürzerer Arbeitszeit nicht der Arbeitsdruck steigt, brauchen Betriebsräte mehr Mitbestimmung bei der Gestaltung der Arbeitszeit und der Bemessung des Personalstandes.

Die Fakten:

  • Wurden im dritten Quartal 2011 noch insgesamt 72 Millionen Über- und Mehrstunden erbracht, waren es ein Jahr später schon 74,4 Millionen Stunden – ein Zuwachs um mehr als drei Prozent.
  • Der Überstundenzuwachs passierte überwiegend unbezahlt.
  • Im dritten Quartal 2012 wurden vom gesamten Überstundenvolumen 22,6 Prozent nicht bezahlt. Das ist mehr als vor einem Jahr, als der Anteil „nur“ 20,1 Prozent betrug.
  • Die nicht abgegoltenen Stunden entsprechen im 3. Quartal 2012 rund 340 bis 400 Millionen Euro an Löhnen und Gehältern.
  • Dadurch entgehen dem Staat und damit uns allen auch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge.

Kontrollen sind notwendig
Gesetze, Kollektivverträge und Betriebsvereinbarungen enthalten Bestimmungen über die zulässige Dauer und die Entlohnung der Arbeitszeit. „Dass es von Seiten der Unternehmen zunehmend Kritik an der Kontrolle der korrekten Einhaltung dieser Regelungen gibt, dürfte daran liegen, dass manche Regelverstöße verschleiert werden sollen“, mutmaßt der AK-Präsident. Zu eklatanten Regelverstößen gehört auch die Nicht-Bezahlung von geleisteten Überstunden.
(Information der AK OÖ., 31.01.2013)

Pendlerpauschale – Neues ab 2013

Pendlerpauschale 3

Mehrmals wöchentlich zur Arbeit zu pendeln kostet Zeit, Nerven – und bei hohen Benzin-/Öffipreisen auch noch viel Geld. Zumindest hinsichtlich letzteren Faktors ist aber Linderung in Sicht: Wohl auch im Hinblick auf das anstehende Wahljahr hat die Regierung im Dezember eine Reform des Pendlerpauschales beschlossen.

Was natürlich heißt: Der Staat erlässt den Pendlern des Landes ab Jänner – die Reform wird zwar erst im Februar beschlossen, gilt aber rückwirkend – etwas mehr ihrer Lohnsteuer.
Dabei bleibt das Hauptelement der heimischen Pendlerförderung, das Pendlerpauschale, im Wesentlichen unverändert: Wie bisher können Pendler, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen können, bei der Arbeitnehmerveranlagung das „kleine Pendlerpauschale“ – ein Pauschbetrag von der Lohnsteuergrundlage – abziehen, wenn sie mindestens eine einfache Wegstrecke von 20 Kilometern zwischen Hauptwohnsitz und Arbeitsplatz zurücklegen.

Ebenso steht das „große Pendlerpauschale“ Arbeitnehmern zu, denen unzumutbar ist, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen und die mindestens zwei Kilometer vom Arbeitsplatz entfernt wohnen. Zur Zumutbarkeit gibt es breite Judikatur – jedenfalls unzumutbar sind Öffis, wenn ein Weg mehr als zweieinhalb Stunden dauern würde. Je nach Distanz zwischen Wohnung und Arbeitsplatz kann der Arbeitnehmer einen pauschalen Absetzbetrag geltend machen, maximal € 3672,– im Jahr.

Was ist nun neu im Jahr 2013 – hier geht’s weiter…
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Arbeiter sind psychisch stark belastet

Stress

Die aktuelle Auswertung des Österreichischen Arbeitsgesundheitsmonitors zeigt, dass die Hauptbetroffenen von psychischen Belastungen im Job nicht – wie so oft vermutet – leitende Angestellten oder Lehrer/-innen sind.

Vielmehr sind es Bau- und Fabrikarbeiter/-innen sowie Kassen- und Reinigungskräfte, die vor allem unter ständig steigendem Zeitdruck, monotonen Arbeitsabläufen und unsicheren Zukunftsaussichten leiden.
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Umfrage: Ein Drittel krank vom Job!

Krank vom Job

Krankenstand wegen Arbeitsplatzes
„Adäquate Arbeitsbedingungen für Ältere sind das Gebot der Stunde.“ Das stellte Sozialminister Rudolf Hundstorfer schon Anfang des Jahres fest. Im vergangenen Jahr lief in den ersten Bundesländern das „fit2work“-Programm für Betriebe und Beschäftigte an, um „Menschen länger gesund im Erwerbsleben zu halten“, so Hundstorfer. Eine aktuelle Umfrage zeichnet ein anderes Bild.

Knapp ein Drittel der österreichischen Beschäftigten fühlt sich körperlich oder psychisch belastet. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Sozialministeriums unter 1.000 Menschen im Berufsleben, berichtete das Ö1-Morgenjournal – mehr dazu in oe1.ORF.at. 17 Prozent der Befragten waren aufgrund der Situation am Arbeitsplatz bereits öfter in Krankenstand.

Psychischer Druck wird als Grund genauso genannt wie eine belastende Arbeitshaltung. Beeinträchtigungen lösen demnach vor allem Arbeiten aus, die lange eine ähnliche Körperhaltung wie langes Stehen und Sitzen notwendig machen. Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer. Unterschiede in Bezug auf das Bildungsniveau gibt es diesbezüglich allerdings laut Studie nicht.
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Mehr Krankenstände wegen Psyche

Stress

Die Zahlen sprechen für sich: Seit 1995 haben sich die Krankenstandstage infolge psychischer Erkrankungen verdoppelt, während die Zahl der Arbeitsunfälle zurückgegangen ist. Arbeitnehmer, die sich aufgrund psychischer Erkrankungen krankmelden, bleiben auch dreimal länger zu Hause als bei Ausfällen aufgrund körperlicher Erkrankungen.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) will nun die Arbeitgeber stärker in die Pflicht nehmen. Mit einer Änderung des Arbeitnehmerschutzgesetzes sollen Arbeitgeber künftig nicht nur verpflichtet sein, sich um die körperliche Sicherheit ihrer Beschäftigten zu kümmern. Hundstorfer will die Unternehmen auch verpflichten, die Arbeitsabläufe auf ihre psychischen Auswirkungen zu überprüfen. Der entsprechende Entwurf dazu ist nun in Begutachtung.
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Psychische Krankmacher in der Arbeit – und was sie kosten

Stress

„Arbeit darf nicht krank machen“ war die Erkenntnis zahlreicher Analysen, die dazu führten, dass im Jahr 1994 das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz beschlossen wurde. Im Vorfeld klagte die Wirtschaft, dass ihr durch das Gesetz nur immense Kosten erwachsen und der administrative Aufwand in keinem Verhältnis zum Erfolg stehe würde. Aber das Gesetz wurde zur Erfolgsgeschichte.

Die Arbeitsunfälle mit Todesfolge konnten in den Folgejahren von 294 (1994) auf 211 (2010) gesenkt werden, die Zahl der Arbeitsunfälle insgesamt von rund 164.470 (1994) auf knapp 110.950 (2010) , die betriebswirtschaftlichen Kosten von über 542 Millionen auf rund 366 Millionen Euro und die volkswirtschaftlichen Kosten von über zwei Milliarden auf 1,3 Milliarden Euro reduziert werden.

Mit den Veränderungen in der Arbeitswelt haben sich auch die krankmachenden Faktoren in der Arbeit verändert. Mittlerweile ist anerkannt, dass psychische Erkrankungen als Folge von Arbeitsbelastungen auf dem Vormarsch sind. Um die psychischen Krankmacher in der Arbeit zu erfassen und erstmals deren Kosten für die Gesamtwirtschaft festzumachen, hat die AK eine Studie beim Wirtschaftsforschungsinstitut und der Donauuniversität Krems in Auftrag gegeben. Dafür wurden sowohl nationale wie internationale Datenquellen erhoben und zusammengeführt. Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Read more

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