Der Rechnungshof (RH) kritisiert in einem Prüfbericht nach wie vor bestehende Pensionsprivilegien bei den Sozialversicherungen.
Rund 30.000 Menschen – knapp die Hälfte davon noch aktive Mitarbeiter in einem der Sozialversicherungsträger – bekommen demnach weiter (wenn sie vor 1996 aufgenommen wurden) satte Zusatzpensionen, die mit Versichertengeldern finanziert werden. Die stockt die ASVG-Pension im besten Fall auf mehr als 80 % des Letztbezuges auf.
Bisherige Reformen seien zu sanft, erfolgte Einsparungsschritte seien unzureichend, kritisiert der RH. In Summe könnten hier bis 2050 1,4 Mrd Euro eingespart werden.
(Information gesehen im ORF-Teletext, 15.10.2012)
Und was die Gewerkschaften gpa-djp und vida dazu sagen, könnt Ihr hier erfahren:
GPA-djp Vorsitzender Wolfgang Katzian:
Flexible Arbeitszeiten und moderne Kommunikationstechnologie brauchen bessere Rahmenbedingungen!
Die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitswelt mit allen Problemen, aber auch Vorteilen für die ArbeitnehmerInnen beschäftigt uns als Gewerkschaft nicht erst seit heute. Viele Angestellte können sich etwa kaum noch vorstellen, nicht im Rahmen eines Gleitzeitmodells ihre Arbeit zu erbringen. Eigenverantwortung und projektbezogenes Arbeiten stellen für viele eine attraktive Alternative zu all zu engen Korsetts bei der Erbringung der Arbeit dar.
Das trifft sich oft auch mit den Interessen der Arbeitgeber – flexible, immer verfügbare ArbeitnehmerInnen sind in ihrem Interesse, um sich Vorteile im Wettbewerb zu verschaffen. Was auf den ersten Blick attraktiv erscheint, entpuppt sich dann oft als beinhartes unternehmerisches Kalkül zur Senkung der Kosten. Daher haben wir als Gewerkschaft immer auf verbindliche Regeln bei der Flexibilisierung von Arbeitsverhältnissen geachtet, etwa bei den immer beliebter werdenden „All-Inclusive-Verträgen“, damit nicht am Ende das böse Erwachen kommt und ausschließlich die Arbeitgeber profitieren.
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Die Sozialpartner haben sich geeinigt. Mit 2013 soll das novellierte ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASCHG) in Kraft treten. Jetzt haben wir es amtlich, dass es psychische Belastungen am Arbeitsplatz gibt und dass etwas gegen sie unternommen werden muss.
In Studien wurde ja schon mehrmals ein Zusammenhang zwischen psychischen Belastungen und Arbeitsdruck mit steigenden Pensionsanträgen (32% der Neuzugänge bleiben aufgrund psychischer Erkrankungen dem aktiven Arbeitsmarkt fern) und Krankenständen hergestellt. Auch internationale Forschungsergebnisse aus Deutschland oder Großbritannien sehen eine zunehmende psychische Belastung der ArbeitnehmerInnen. Im deutschen Fernsehen wird psychische Belastung durch permanente Erreichbarkeit heiß diskutiert.
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Der Arbeitsplatz kann infolge starker Unwetterschäden nicht erreicht werden!
Das eigene Haus steht unter Wasser!
Im überschwemmten Betrieb fallen Aufräumarbeiten an!
Inwieweit bin ich zur Arbeitsleistung verpflichtet und verliere ich – wenn ich nicht arbeite – meinen Entgeltanspruch?
Eine abschließende Antwort auf diese Fragen gibt es leider nicht! Es ist stets im Einzelfall zu prüfen und zu entscheiden! Aber zumindest ein paar grundsätzliche Dinge können gesagt werden.
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Wenn man sich die Aussagen mancher PolitikerInnen und UnternehmerInnen anhört, dann können wir – die heimischen ArbeitnehmerInnen – es ihnen offenbar gar nicht recht machen:
Wir sind zu krank, zu faul und erschwindeln Krankenstände. Wir gehen in fast jugendlichem Alter in Frühpension, wir arbeiten viel zu kurz und wollen für jede Minute mehr die Firmen mit dem Kassieren von Überstundenzuschlägen in den Ruin treiben; wir sind privilegiert, weil wir zufällig ein Dienstverhältnis bei den ÖBB, im ORF oder in der Nationalbank haben; wir erschwindeln uns lieber ein paar Hunderter Sozialhilfe, als einer ordentlichen Arbeit nachzugehen; und, und, und.
Es ist vielleicht eine vorsintflutliche Binsenweisheit, und manche/r mag es wohl auch „Klassenkampf“ nennen, trotzdem bleibt es wahr und richtig:
Es ist unsere Arbeit, die Gewinne erst möglich machen; es ist unsere Gesundheit, die oft genug dabei leidet oder sogar draufgeht; es ist unsere Existenz, die bedroht wird von Auslagerungen, Lohndruck, Arbeitslosigkeit. Und es sind unsere Steuern, die zum allergrößten Teil den Sozialstaat und damit ein funktionierendes Leben finanzieren.
Privilegierte SchmarotzerInnen?
Nicht wir.
(Artikel gesehen in der ÖGB-Zeitschrift „Solidarität“ Juni/Juli 2012, Editorial von Nani Kauer)
Nicht nur ArbeitnehmerInnen, sondern auch Betriebe zu Gewinnern machen
„Wir freuen uns über den Rückgang der Arbeitsunfälle im Vorjahr, das Präventionsprogramm zeigt Wirkung“, kommentiert der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), Wolfgang Katzian, die Statistik der AUVA, wonach die Zahl der Arbeitsunfälle 2011 im Vergleich zum Jahr 2010 um fast sechs Prozent zurückgegangen ist.
Diese gute Präventionsarbeit bedürfe trotzdem einer Weiterentwicklung, fordert Katzian die AUVA auf, verstärkt auch Mittel in die Bekämpfung arbeitsbedingter Erkrankungen zu investieren. „Arbeitsbedingte Belastungen führen zu Krankheiten, die nicht nur für eine Vielzahl von Krankenstandstagen verantwortlich sind. Immer öfter sind Burn-out und andere psychische Krankheiten die Folge, die mittlerweile stark zu Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspensionen führen. Im Jahr 2010 machten 44,5 Prozent der für arbeitsunfähig erklärten Angestellten psychische Erkrankungen geltend, die Zahl der Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspensionen deswegen hat sich von 3.601 Neuzugängen im Jahr 1995 auf 9.093 im Jahr 2010 fast verdreifacht“, gibt Katzian zu bedenken.
AUVA-Obfrau Römer begründe die Planung weiterer Kampagnen damit, dass jeder Arbeitsunfall, den es zu verhindern gelinge, ein Gewinn sei. „Würde die AUVA ihr Präventionsprogramm um arbeitsbedingte Belastungen und Erkrankungen erweitern, wären die ArbeitnehmerInnen nicht die einzigen Gewinner. Auch die Betriebe, die im Sinne von mehr Präventionsangeboten stärker in die Verantwortung genommen werden müssten, würden ja von gesunden und motivierten Beschäftigten profitieren„, fordert Katzian, dass die Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen ebenso zur Pflichtaufgabe der AUVA wird wie die Prävention von Berufskrankheiten und von Arbeitsunfällen.
(APA-Meldung vom 07.05.2012)
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Mit dem Sinn und Unsinn betrieblicher Kennzahlen setzt sich die neue Broschüre der GPA-djp-Abteilung Arbeit & Technik auseinander.
Sie hört – gemäß einem weit verbreiteten Motto von betriebswirtschaftlichen ControllerInnen – auf den schönen Namen:
Kannst du’s nicht messen,
kannst du’s vergessen!
Der Entstehungshintergrund der Broschüre war, dass sich in der Beratungsarbeit immer öfter gezeigt hat, dass strategische Entscheidungen des Managements mit Zahlen “begründet” werden. Generell wäre dagegen nichts einzuwenden, wenn die Auswirkungen nicht immer zuungunsten der ArbeitnehmerInnen ausgefallen wären und wenn diese Zahlen nicht so schwer nachvollziehbar gewesen wären und sich nicht permanent die Frage gestellt hätte: Wo kommen die Zahlen plötzlich her? Wer hat diese Zahlen geliefert?
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Die Gewerkschaft der Privatangestellten war stets mehr als nur eine Kämpferin für gute Arbeitsbedingungen. Sie hatte immer auch das gesamtgesellschaftliche Wohl im Auge.
Die Beschäftigung als Angestellter hat in der langen Menschheitsgeschichte eine recht kurze Tradition: Angestelltenberufe entstanden erst mit der Entwicklung der kapitalistischen Wirtschaft. Und so begannen sich die Angestellten in der k.u.k.-Monarchie auch erst langsam zu organisieren, als es für FabriksarbeiterInnen schon ein paar Schutzgesetze und eine Sozialversicherung gab.
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Arbeitszeit und Einstufungen als Hauptproblemfelder
Die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) erkämpfte im Jahr 2011 im Rahmen ihrer Rechtsschutztätigkeit in fast 800 Fällen 46 Mio. Euro für ihre Mitglieder.
Der aktive Rechtsschutz der GPA-djp beinhaltet beispielsweise Interventionen im Betrieb, den Abschluss von Sozialplänen, Vertretung vor dem Arbeits- und Sozialgericht sowie die Unterstützung in Exekutions- und Insolvenzverfahren.
Zurückgegangen ist der Betrag im Bereich von Sozialplänen und Insolvenzverfahren. „Diese erfreuliche Entwicklung zeigt, dass es den Unternehmen wirtschaftlich offenbar wieder deutlich besser geht und weniger Sozialpläne und Insolvenzverfahren abgewickelt werden müssen“, betont der stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp Günther Trausznitz.
Zugenommen hat jedoch die Summe bei arbeitsrechtlichen Interventionen. „Ein besseres gesamtwirtschaftliches Umfeld bedeutet offenbar nicht, dass die arbeitsrechtlichen Probleme zurückgehen. Insbesondere bei der korrekten Abgeltung von Arbeitszeit, zum Beispiel Überstunden, und bei kollektivvertraglichen Einstufungen häufen sich die Probleme in der laufenden Rechtsberatung.“, so Trausznitz.
„Die Frage der Einstufung ist insbesondere vom Blickwinkel der Einkommensgerechtigkeit zwischen Frauen und Männern ein zentrales Thema. Die GPA-djp wird sich deshalb in nächster Zeit der Frage der korrekten Einstufung von ArbeitnehmerInnen intensiver annehmen.“, so Trausznitz.
Alle Informationen zum GPA-djp Rechtsschutz
Infos und Auskünfte
Die GPA-djp steht ihren Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite, wenn Gehälter oder Zulagen nicht korrekt bezahlt oder die Arbeitszeiten oder andere Bestimmungen nicht eingehalten werden. Auskünfte erhalten Sie als GPA-djp-Mitglied direkt in Ihrem Bundesland.
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