Absiedlung Lorenz Böhler-Krankenhaus: Operationen bis 25. März 2024

Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) hat weitere Details zur Absiedlung des Traumazentrums Brigittenau (Lorenz-Böhler-Spital) bekanntgegeben. Operationen werden dort demnach bis 25. März stattfinden.

Operationen bis 25. März
Aktuell gebe es finale Gespräche hinsichtlich zusätzlicher Spitalsinfrastruktur zur Abarbeitung von Planoperationen. Diese, aber auch Akutoperationen, würden bis 25. März am Standort Brigittenau durchgeführt. Danach werden diese Operationen an den dislozierten Standorten stattfinden.

Terminverschiebungen wären unvermeidbar, und die Betroffenen würden in den kommenden Tagen schriftlich kontaktiert, es würde jedoch keine geplante Operation ersatzlos gestrichen. Dabei geht es um insgesamt 379 ausstehende Eingriffe, bei mehr als der Hälfte handelt es sich um einen orthopädisch-assoziierten Eingriff oder um eine Metallentfernung.

Arbeitsunfälle würden prioritär behandelt. Darüber hinaus werden alle Eingriffe nach medizinischer Dringlichkeit verschoben. Dabei kämen die Teams des Standorts Lorenz Böhler zum Einsatz, lediglich an anderen Standorten.

AUVA garantiert: Keine Schlechterstellungen
Aktuell wird laut AUVA mit Hochdruck an den Dienstplänen für den Betrieb an den dislozierten Standorten gearbeitet. Gemeinsam mit dem Zentralbetriebsrat und den Betriebsräten der Standorte Brigittenau und Meidling wurde eine Sozialvereinbarung erarbeitet, die unter anderem garantiert, dass es keine Kündigungen oder Schlechterstellungen im Rahmen der Leistungsverlagerung geben wird.

Diese Unterzeichnung soll in den kommenden zwei Tagen erfolgen. Der Betriebsrat soll verstärkt einbezogen werden. Die in Ausbildung stehenden Ärzte und Ärztinnen sollen dieselbe Ausbildungsqualität genießen wie bisher.

Erik Lenz, Zentralbetriebsratsobmann der AUVA, hatte im Ö1-Mittagsjournal einen Streik am Donnerstag nicht ausgeschlossen. „Wir wissen etwa noch nicht, ob die Kolleginnen und Kollegen der Küche an anderen Standorten einen Arbeitsplatz haben“, so Lenz, „was in den nächsten zwei bis vier Wochen passiert, ist für die Kolleginnen und Kollegen viel wichtiger als der Neubau 2030“.

Hotline für Patienten
Für Fragen in Zusammenhang mit Terminverschiebungen wurden für Patienten und Patientinnen folgende Ansprechstellen eingerichtet: Infohotline: +43 5 9393-22111, E-Mail: ombudsstelle@auva.at.

Die Herausforderungen wegen der Übersiedlung seien immens, so die AUVA in der Aussendung, würden durch die standortübergreifende Zusammenarbeit jedoch Schritt für Schritt abgearbeitet.
(Information gesehen auf orf.at, 13.03.2024)

Spitalspersonal leidet unter Gewalt

Spitalspersonal hilft Menschen in medizinischen Notlagen. Dabei werde es selbst mit verbalen Angriffen, Drohungen, aber auch körperlichen Attacken oder Belästigungen konfrontiert. Marianne Paki ist „Risikomanagerin“ bei den Salzburger Landeskliniken: „Kürzlich ging es um den Mitarbeiter eines Transportdienstes. In der Nacht ist ein Jugendlicher mit einem Messer auf seinen Wagen gesprungen und hat ihn bedroht.“

Jugendlicher attackiert mit Messer
Seit Juni 2021 können alle Bediensteten in Salzburgs Landeskliniken solche Zwischenfälle im Intranet melden. 420 Delikte seien schon registriert worden, so die Expertin: „Bei drei Vierteln geht es um körperliche Auseinandersetzungen, denen verbale Gewalt vorhergeht. Auch sexuelle Gewalt gibt es.“

Einige Stationen besonders betroffen
Besonders häufig der Gewalt ausgesetzt sei das Personal in Psychiatrie, Notaufnahme und Geriatrie, betont Paki: „Wenn ich alt und dement bin, dann habe ich nicht mehr unter Kontrolle, was sich in meinem Kopf abspielt. Es gibt dann oft Eskalationen mit Pflegekräften.“

Um das Personal noch besser zu schützen, haben die Salzburger Landeskliniken etliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen – zum Beispiel Notfallknöpfe, mit denen automatisch die Polizei gerufen wird. Möbel wurden festgeschraubt, damit sie nicht als Waffen missbraucht werden können.

Im Notfall kommt die Polizei
Vielerorts hängen Hinweisschilder. Man will die Patienten informieren, dass jede Drohung und jeder Angriff angezeigt werden.

Die „Risikomanagerin“ ergänzt, man werde die Gewalt nicht völlig abstellen können: „Wichtig ist der Schutz für das Personal, damit niemand das Gefühl hat, wir lassen die Menschen im Regen stehen.“
(Information gesehen auf orf.at, 25.01.2024)

Mi. und Do. diese Woche: Neuwahl Angestellten-Betriebsrat & AK-Wahl 2024

Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Wie bekannt, läuft morgen und am Donnerstag die Neuwahl des Angestellten-Betriebsrats UKH Linz und gleichzeitig wird die Arbeiterkammer-Wahl 2024 fortgeführt. Schon um 6 Uhr geht’s los!

Zeit:
Mittwoch, 6 bis 14 Uhr
Donnerstag, 6 bis 13 Uhr

Ort:
UKH Linz, UG1, Lounge Speisesaal (Eingang 1 Betriebsrats-Wahl, Eingang 2 links um’s Eck AK-Wahl)

Wir würden uns über eine hohe Wahlbeteiligung sehr freuen!

Rechtzeitig vor Ostern: Schwedenbomben Frischdienst-Verkauf AUVA/UKH Linz

Rechtzeitig vor Ostern gibt es wieder die Chance auf besondere Genuss-Momente!

Fa. Niemetz freut sich, für uns unterwegs zu sein und uns mit besonderen Genussmomenten verwöhnen zu können – dieses Mal  mit spezieller März/April-Aktion, Oster-Aktion und Schaumschnitten-Aktion!

Die Abwicklung des Verkaufs erfolgt wie immer draußen in der frischen Luft im Bereich zwischen der AUVA-Landesstelle und dem UKH Linz, inklusive Bankomat-Terminal zur kontaktlosen Bezahlung.

Betriebsratswahl 13./14. März 2024: „Team Sandra“ stellt sich vor!

Betriebsratswahl 13./14. März 2024: Liste „Team Sandra“ stellt sich vor!
Wie vermutlich schon bekannt, wurde für die kommende Betriebsratswahl nur eine wahlwerbende Liste beim Wahlvorstand eingereicht, und zwar von „Team Sandra“. Wir möchten ihr auch hier die Gelegenheit geben, das Team und ihre Pläne vorzustellen.

Außerdem wäre es wünschenswert, dass – obwohl nur eine wahlwerbende Liste vorliegt – eine möglichst hohe Wahlbeteiligung erreicht wird, damit der neu gewählte Betriebsrat dadurch gestärkt und mit viel Rückenwind ausgestattet an seine Aufgaben im Dienst der Belegschaft herangehen kann – und da gibt’s, wenn man sich dzt. in der AUVA so umschaut, leider genug davon.

Personal protestiert vor Lorenz Böhler-Krankenhaus!

Der Betreiber des Spitals, die AUVA, will bau- und brandschutztechnische Maßnahmen im Haus durchführen. Laut einem Sachverständigen ist eine rasche Absiedlung nötig, da die Mängel im Bereich Brandschutz groß sind.

Belegschaftsvertreter prangern das Vorgehen jedoch an. Sie bezweifeln, dass die Schließung so rasch erfolgen muss. Die eklatanten Brandschutz-Mängel wurden laut Gutachten erst vor wenigen Wochen festgestellt. Die Absiedlung soll bis April erfolgen. Bis dahin hält die Berufsfeuerwehr Wien beim Spital Bereitschaft. Die stationären Leistungen werden während der Schließung im AUVA-Traumazentrum Meidling und im AKH Wien erbracht.

AUVA: Keine Streichung von Stellen geplant
Laut AUVA laufen zudem Gespräche mit der Stadt Wien, um weitere Kapazitäten zu sichern. Eine Streichung von Stellen sei nicht geplant, wurde beteuert. Die Personalvertretung ließ sich aber nicht von ihrem Protest abbringen. Bei einer – lautstark von Trillerpfeifen untermalten – Versammlung wurde gegen das Vorhaben demonstriert. Ihren Unmut machten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch auf zahlreichen Transparenten Luft.

„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns das Böhler klaut“, war da etwa zu lesen. Auch Standhaftigkeit wurde versprochen: „Wir bleiben hier für unsere Patienten.“ Der „Patient Böhler“ dürfe nicht sterben, hieß es weiter. Der Protest, so wurde zudem klargestellt, richte sich nicht gegen die Führung des Spitals, sondern gegen jene der AUVA.

Brandschutz sei eine „teuflische Sache“ in einem Spital, zeigte sich der Präsident der Ärztekammer, Johannes Steinhart, in seiner Wortmeldung überzeugt. Maßnahmen könnten aber nur gemeinsam mit dem Personal umgesetzt werden: „Sie müssen eingebunden sein in alle zukünftigen Schritte.“ Auch die Patientenversorgung müsse gewährleistet bleiben, betonte er. Steinhart sicherte erneut die Unterstützung der Ärztekammer zu. Auch ein runder Tisch in der Causa wurde von der Standesvertretung heute erneut gefordert.

Vorwürfe von Ärztekammer und Patientinnenanwaltschaft
Sowohl die Wiener Pflege- und Patientinnenanwaltschaft als auch der Patientenombudsmann der Ärztekammer für Wien äußerten schwerwiegende Vorwürfe in Richtung AUVA. Entgegen deren Zusagen könne derzeit nämlich von keiner – wenn auch nur kurzfristigen – Aufrechterhaltung eines „Normalbetriebs“ im UKH Lorenz Böhler die Rede sein. Es gebe Operationsabsagen ohne neue Terminnennung.

Folgeoperation wie eine Plattenentfernung würden vom Traumazentrum Meidling abgelehnt, auch andere Spitäler in Wien weigerten sich aktuell, die entsprechenden Behandlungen fortzusetzen. Der Wiener Pflege- und Patientinnenanwalt Gerhard Jelinek ortete eine „massive Verunsicherung von Patientinnen und Patienten, auch bedingt durch das katastrophale Kommunikationsverhalten der AUVA“.

Patienten könnten Schadenersatz geltend machen
Ähnlich argumentierte der Patientenombudsmann der Ärztekammer Wien, Thomas Holzgruber, der durch die plötzliche und unerwartete Schließung des UKH eine „fatale Minderversorgung von Patientinnen und Patienten in Wien“ sieht. Aus seiner Sicht stellt die aktuelle Situation ein Organisationsverschulden seitens der AUVA dar, womit Patientinnen und Patienten, deren Behandlung sich verzögert, berechtigt seien, Schadenersatzansprüche, also Schmerzensgeld, allenfalls Behandlungskosten in Privatspitälern etc., gegen den Spitalsträger, also die AUVA, geltend zu machen.

Gemeinsam wurde von der AUVA gefordert, dass Patientinnen und Patienten, die bereits Behandlungszusagen,wie Operationszusagen und Ähnliches erhalten haben, proaktiv informiert werden, ob die Termine nun aufrecht bleiben und falls nicht, wann, wo und durch wen die Behandlung fortgesetzt werde.

Zudem regen sie eine rasche Unterstützung der Patientinnen und Patienten für Ersatztermine für abgesagte Operationen seitens der AUVA, einen Entschädigungsfonds sowie die Einrichtung einer Hotline an, um so „eine rasche und klare Kommunikation der geplanten Absiedelungsschritte, also welche Bereiche des UKH Lorenz Böhler noch und wie lange in Betrieb sind, welche Kapazitäten wohin verlagert werden und wie es in der Folge mit dem Ambulanz- und dem OP-Betrieb aussieht, zu gewährleisten“.
(Information gesehen auf orf.at, 06.03.2024)

AUVA: Lorenz-Böhler Schließung „alternativlos“

Das Traumazentrum Wien Brigittenau (Lorenz Böhler) muss wegen Mängeln beim Brandschutz geschlossen werden. Laut AUVA gibt es keine Alternative. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ist eine ungestörte medizinische Versorgung wichtig.

Die AUVA versicherte, dass alle geplanten und akuten Operationen sowie notwendige Therapien an alternativen Standorten durchgeführt werden. Dafür stehe etwa das Traumazentrum in Meidling bereit. Es seien auch keine Entlassungen geplant. Die Anstalt bedauerte „ausdrücklich“ diverse Fehlinformationen bedingt durch die „Dynamik der vergangenen Tage“. Künftig werde die Kommunikation aller notwendigen Schritte zeitnah sichergestellt.

Derzeit seien sechs weitere Schritte geplant: Der laufende Betrieb soll sofort abgesichert werden. Letzte offene Fragen zur medizinischen Versorgung im Haus und anderen Standorten würden geklärt und bis Mitte März eine Mittelfristplanung bis Ende 2024 vorliegen. Bis Anfang April soll die Absiedlung beendet sein. Die Wiederaufnahme des Betriebs sei Anfang 2025 geplant. Als sechster und letzter Schritt soll der Standort bis zum Jahr 2030 als Forschungs-, Wirtschafts- und Gesundheitscampus Brigittenau bezogen werden.

Hacker: Weniger Gesundheitsversorgung inakzeptabel
Hacker bestätigte im ORF-Radio, dass die Arbeit an anderen Standorten fortgeführt werde. Dafür stünden OP-Ressourcen und eine gesamte Station im AKH bereit. Die Lorenz-Böhler-Teams sollten nicht zerrissen werden, „sondern wir wollen, dass die gesamte Mannschaft, die den Betrieb jetzt im Lorenz-Böhler-Krankenhaus im stationären Bereich macht, auf die Standorte Meidling und (…) AKH einzieht und dort weiter ihre Aufgabe macht, so wie sie es gewohnt sind im Lorenz-Böhler-Krankenhaus“, so Hacker.

Hacker: AUVA-Team soll AKH nutzen
Die Situation sei keine Übung, es müssten dauernd in intensiven Gesprächen etwa rechtliche Probleme gelöst werden. Hacker betonte, dass Absiedlung und Eingliederung an anderen Orten in einer solchen Situation machbar sein müssten, weil es keine Alternativen gebe. Seine Vorgabe sei ganz klar, sagte Hacker: „Wir müssen als Stadt da helfen in der Situation. Denn die Alternative wäre eine Reduktion der Leistungen der Gesundheitsversorgung in Wien. Und das ist inakzeptabel.“

Es sei klar, dass diese Situation für Gesundheitspersonal und Patienten herausfordernd sei. Hacker hoffe nicht zuletzt wegen der guten Gesprächsbasis mit AUVA-Obmann Mario Watz darauf, dass sich die Gesundheitsversorgung in Wien nicht verschlechtere. Es sei die Aufgabe der AUVA, dass sich ihre Mitarbeiter rasch an den neuen Standorten zurechtfinden, etwa bei der Medikamentenbestellung, und dass die Kommunikation mit Patienten funktioniere. Das laufe im Augenblick nicht gut, er habe aber die Zusage, dass sich das rasch verbessern werde.

Feuerwiderstand viel zu gering
„Wir haben einen brandschutztechnischen Mangel (…). Und dieser Mangel ist bei laufendem Betrieb nicht zu sanieren und stellt ein Risiko dar, welches man nicht eingehen kann. Und deshalb ist eine Absicherung erforderlich“, hatte der Gerichtssachverständige Erich Kern zuvor im Ö1-Morgenjournal erklärt. Dieser Mangel war seit etwa der ersten Februar-Woche bekannt, seit einer Woche sei klar, dass dieser Mangel bei laufendem Betrieb nicht behoben werden könne.

Aufgetaucht war das Problem laut den Angaben bereits im vergangenen Sommer, als umfangreiche Umbauten im Spital geplant wurden. Dabei wurde festgestellt, dass der bestehende Feuerwiderstand der Stahlkonstruktion 30 Minuten beträgt. Feuerwehr und Behörden halten aber einen Feuerwiderstand von 90 Minuten für notwendig. Das bedeute, so Kern, dass seit dem Sommer eine Diskrepanz beim Feuerwiderstand zwischen 30 und 90 Minuten bekannt gewesen sei.

Ende Jänner entscheidenden Missstand entdeckt
Ein Schließen des Spitals sei aber damals noch kein Thema gewesen, Die Behörde habe vielmehr ein Sicherheitskonzept verlangt, um diese Diskrepanz auszugleichen. Darin enthalten gewesen seien unter anderem eine Betriebsfeuerwehr sowie ein Nachweis, dass die Evakuierung des Gebäudes innerhalb von 30 Minuten gelinge. Das funktioniere auch, allerdings nur, wenn das Gebäude stehen bleibe, wenn die Stahlkonstruktion versage, so Kern.

Er habe dann im Dezember/Anfang Jänner den Auftrag erhalten, das zu prüfen. „Wir haben den Auftrag bekommen, das statisch, brandschutztechnisch nachzuweisen, und haben bei dieser Gelegenheit dann auch die Brandschutzbeschichtung, die den Brandschutz für die Umsetzung sicherstellen sollte, überprüft. Und bei dieser Überprüfung haben wir festgestellt – das war Ende Jänner/Anfang Februar –, dass die Schichtdicke dieser Brandschutzbeschichtung nicht ausreichend ist“, so Kern.

Ärztekammer für Nachdenkpause
Dieser Mangel, dass es nicht einmal 30 Minuten Feuerwiderstand gebe, sei also erstmals Anfang Februar entdeckt worden. Dann sei noch versucht worden, diesen Mangel zu kompensieren. Allerdings gelang kein theoretischer Nachweis, dass tatsächlich ein Feuerwiderstand von 30 Minuten im rund 30 Jahre alten Spital gegeben sei. In dem Spital mit rund 120 Betten werden jährlich etwa 65.000 Patienten und Patientinnen versorgt.

Schonfrist von einem Monat
Es blieb schließlich keine andere Wahl als die Räumung des Spitals. Nach Gesprächen mit den Behörden sei eine Schonfrist von einem Monat eingeräumt worden, um eine ordnungsgemäße Absiedlung zu ermöglichen. Für diese Zeit sei auch mit der Stadt vereinbart worden, die Berufsfeuerwehr Wien beim Spital in Bereitschaft zu halten.

Protestkundgebung wie geplant am Mittwoch
Unabhängig der aktuellen Entwicklung will die Belegschaft am Mittwoch eine Protestkundgebung abhalten. Gefordert wird unter anderem die Einholung eines zweiten Gutachtens. Falls sich das erste Gutachten bestätige, seien längere Übergangsfristen nötig. Es sei zudem auch zu prüfen, ob eine Containerlösung am Standort möglich wäre.
(Information gesehen auf orf.at, 05.03.2024)

„Lorenz-Böhler“-Krankenhaus: Ärztekammer für Nachdenkpause!

Die offenbar überraschende Schließung des Lorenz-Böhler-Krankenhauses hat am Montag weiter für viel Kritik gesorgt. Die Ärztekammer für Wien forderte einen vorübergehenden Stopp der Pläne der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und plädierte für einen runden Tisch unter der Leitung von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Die AUVA beschloss demzufolge, dass in dem mehr als 50 Jahre alten Gebäude des AUVA-Traumazentrums Wien-Brigittenau, dem ehemaligen Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler, bau- und brandschutztechnische Maßnahmen nötig seien, „die nicht im laufenden Betrieb umsetzbar sind“.

Die stationären Leistungen würden deshalb bis Jahresende im Traumazentrum Meidling und im Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Wien erbracht. Eine Erstuntersuchungsambulanz für selbst kommende Patientinnen und Patienten bleibe in Brigittenau bestehen.

Beschlüsse völlig unerwartet
Nach derzeitigem Informationsstand kam dieser Beschluss der Ärztekammer zufolge allerdings „völlig unerwartet“. Sogar die Stadtpolitik sei in die Beschlüsse nicht eingebunden gewesen. Laut dem Wiener Fachgruppenvertreter der Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie, Heinz Brenner, wurde am Montag bis 11.00 Uhr tatsächlich keine der 17 geplanten Operationen mehr durchgeführt.

Das Personal des Spitals, das ebenfalls überrascht wurde, hielt am Montagvormittag eine Betriebsversammlung ab. „Die Ärztinnen und Ärzte wollen weiter arbeiten, sie wollen weiter den Menschen helfen“, sagte Brenner der APA. Für Manfred Rabensteiner, Betriebsrat im Traumazentrum Brigittenau, ist nun „alles zu hinterfragen“, wie er in „Wien heute“ sagte: „Das Vertrauen in die Generaldirektion der AUVA ist – in die Führung der AUVA, nicht in die AUVA selbst – ist enden wollend.“ Am Mittwoch findet vor dem Traumazentrum eine weitere Betriebsversammlung statt.

Hacker: Gespräche mit AKH
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) versuchte am Montag am Rande einer Pressekonferenz, Klarheit in die etwas verworrene Lage zu bringen: Vor der Schließung des Spitals habe es sehr wohl Gespräche mit dem AKH gegeben, dieses habe angeboten, der AUVA freistehende OP-Säle zur Verfügung zu stellen. Geplant sei nun, dass die Teams des Lorenz-Böhler-Spitals „eins zu eins“ diese Räumlichkeiten für ihre Operationen nutzen, aber nicht ihren Arbeitgeber wechseln. Deshalb sei auch die MedUni nicht eingebunden gewesen, da sie als Dienstgeber der Ärzte im AKH von den Plänen nicht betroffen ist.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sah eine „suboptimale Kommunikation“. Sein Ministerium hätte den Beschluss aber nicht verhindern können, da es als Aufsichtsratsbehörde lediglich überprüfen kann, ob ein Beschluss etwa der Rechts- oder Zweckmäßigkeit entspricht.

MedUni zu spät informiert
Auch das AKH, das nun einen Teil der Operationen übernehmen soll, wurde „erst vor wenigen Tagen informiert“, wie Markus Grimm, Leiter der Abteilung Recht der MedUni Wien, des alleinigen Dienstgebers des ärztlichen Personals im AKH, der APA sagte. Bemerkenswert sei zudem, dass die Brandschutzprobleme, wegen derer das Spital nun geschlossen wird, bereits seit 2014 bekannt waren. Das AKH soll offenbar nicht nur Operationen, sondern auch Teile des medizinischen Personals übernehmen, was gehörige arbeitsrechtliche Probleme mit sich bringt.

Offen sind dienstrechtliche, formal-organisatorische Fragen sowie die Themen Leitungsfunktionen und Zusammenarbeit. Grimm betonte, dass für ein geordnetes Vorgehen eine Vorlaufzeit von „mehreren Monaten notwendig gewesen wäre“. Im AKH war auch noch nicht klar, wie es die zusätzlichen Operationen stemmen soll, da es selbst unter einem eklatanten Pflegekräftemangel leide. Dieser dürfe durch die Beschlüsse der AUVA jedenfalls „nicht weiter verschlechtert werden“, wie es hieß.

Herwig Wetzlinger, Direktor des AKH, meinte dagegen in einer Aussendung, dass Vertreter der MedUni „bei allen diesbezüglichen Besprechungen anwesend und selbstverständlich eingebunden“ sind.

Ärztekammer fordert runden Tisch
Die erste Vizepräsidentin und Kurienobfrau der angestellten Ärztinnen und Ärzte der Ärztekammer für Wien, Natalja Haninger-Vacariu, warnte ebenfalls davor, die Schließung des Spitals ohne Klärung aller offener Fragen durchzuziehen.

Dem Ärztekammer-Präsidenten und der Vizepräsidentin und Kurienobfrau der angestellten Ärztinnen und Ärzte der Ärztekammer zufolge brauche es zur Klärung der offenen Fragen einen runden Tisch unter Leitung von Bürgermeister Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Bis dahin solle die Trägerorganisation von der Umsetzung etwaiger Schließungs- und Übersiedelungspläne Abstand nehmen.

Missmanagement der AUVA
Die aktuelle Berichterstattung zur Causa Lorenz-Böhler-Krankenhaus legt laut Johannes Steinhart, Präsident der Wiener und der Österreichischen Ärztekammer, ein Missmanagement der AUVA als Trägerin des Spitals nahe. „Das Lorenz-Böhler-Krankenhaus ist im Bereich der unfallchirurgischen Versorgung ein zentrales Haus. Eine Schließung desselben muss wohlüberlegt und strategisch vorbereitet sein. Nach derzeitigem Informationsstand scheint das aber überhaupt nicht der Fall zu sein. Auch die Stadtpolitik ist laut eigenen Angaben von den Plänen zur Schließung des Spitals überrascht worden, was nicht hinnehmbar ist“, sagte der Ärztekammer-Präsident.
(Information gesehen auf orf.at, 04.03.2024)

AUVA: „Altes Lorenz-Böhler-KH“ muss die stationären Leistungen auslagern!

Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Wie Ihr möglicherweise schon durch die Medien erfahren habt, wird das „Mutterspital“ der AUVA – das Lorenz-Böhler-Krankenhaus – seinen Stationsbetrieb schließen.

In der gestrigen Presseaussendung der AUVA heißt es hoffnungsvoll: „Traumazentrum Wien: Startschuss zum Gesundheitsstandort der Zukunft in der Brigittenau“.

Liest man jedoch weiter, erfährt man, dass der Standort Brigittenau (ehem. LBK) aufgrund von bau- und brandschutztechnischen Mängeln den stationären Betrieb einstellen wird. Es verbleibt lediglich eine Erstversorgungsambulanz. Die stationären Leistungen sollen an den AUVA-Standort Meidling und an das AKH Wien verlagert werden.

Hier geht’s zur AUVA-Presseaussendung und zu den Medien-Berichten:
Presseaussendung AUVA
Artikel Kurier
Artikel ORF Wien

Wie es mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weitergehen wird, darüber erfährt man in diesem Artikel nichts. Nicht wenige werden heute Morgen über die Medien erfahren, dass ihr Job schon bald Geschichte ist.

Gestern Abend nach der Verwaltungsratssitzung ging diese Information an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
„Wir möchten Ihnen versichern, dass diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen wurde“, heißt es in einem Schreiben an die Belegschaft. „Als AUVA sind wir österreichweit für exzellente Leistungen in der Versorgung von verunfallten Menschen bekannt. Die Aufrechterhaltung dieser hohen Versorgungsqualität für unsere Patienten kann nur durch die mithilfe von Ihnen geschafft werden.“

Wie geht es also für unsere ca. 500 Kolleginnen und Kollegen am betroffenen Standort weiter?
Auch wenn Überlassungsverträge angeboten werden, werden hier Teams auseinandergerissen und Arbeitsalltag und Arbeitsweg nicht mehr der heutigen Realität entsprechen. Was das für die Einzelne oder Einzelnen bedeutet, kann ich mir nicht im Detail vorstellen.

Nachdem 2021 das Thema Schließung des LBK vom Tisch zu sein schien, hat sich nun das Blatt wieder gewendet. Schon damals sprach man von einer „scheibchenweisen Kaltstellung“ des LBK. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Ist das nur ein erster Schlag gegen die Einrichtungen der AUVA?

Wir Betriebsräte werden uns weiterhin für unsere Kolleginnen und Kollegen stark machen. Natürlich werden wir Euch über die Entwicklungen am laufenden halten.
BRV Sandra Weirauch

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