AK OÖ: Ein Drittel der Beschäftigten arbeitet mehr als 40 Stunden pro Woche

AK-Logo-neuÖsterreichs Arbeitnehmer/-innen arbeiten viel und lange. Das zeigt einmal mehr der Österreichische Arbeitsklima Index, eine Langzeitstudie zu Arbeitsbedingungen und Arbeitszufriedenheit im Auftrag der AK Oberösterreich: 34 Prozent der Vollzeitbeschäftigten sagen, dass sie in einer durchschnittlichen Arbeitswoche mehr als 40 Stunden arbeiten.

Überstunden machen unzufriedener
Lange Arbeitszeiten senken die Arbeitszufriedenheit deutlich: Beschäftigte, die selten oder nie Überstunden machen, erzielen einen Indexwert von 110 Punkten. Jene, die gelegentlich Überstunden machen, haben einen Arbeitsklima Index von 106 Punkten, und jene, die häufig Überstunden machen, kommen nur mehr auf 101 Punkte.

Beschäftigte, die regelmäßig mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten, sind unzufriedener mit ihrer Arbeitszeitregelung, können Berufs- und Privatleben schlechter vereinbaren und klagen häufiger über Belastungen – sowohl psychische als auch physische. 38 Prozent der Beschäftigten mit häufigen Überstunden klagen über dauerhaften Arbeitsdruck, jede/jeder Fünfte gibt an, darüber hinaus auch durch Arbeit in der Freizeit belastet zu sein.

Wunsch nach fixen Arbeitszeiten
Zu ihrer Arbeitszeitregelung befragt, antworten 52 Prozent der Arbeitnehmer/-innen, dass sie fixe Arbeitszeiten haben. 19 Prozent haben eine Gleitzeitregelung, 16 Prozent arbeiten in Schicht- oder Turnusdiensten.  Auf die Frage, welche Arbeitszeitregelung sie gerne hätten, sagt rund die Hälfte der Beschäftigten, dass sie fixe Arbeitszeiten bevorzugen. 23 Prozent wünschen sich eine Gleitzeitregelung, nur 8 Prozent einen Schicht- oder Turnusdienst.

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer sieht einmal mehr die Forderung der Arbeiterkammer nach einer Reduktion von Überstunden und einer Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich bestätigt.

Für die Auswertung wurden knapp 6800 unselbstständig Beschäftigte repräsentativ befragt. Weitere Informationen zum Österreichischen Arbeitsklima Index, der von den Instituten SORA und IFES im Auftrag der AK Oberösterreich erhoben wird, finden Sie unter ooe.arbeiterkammer.at/arbeitsklima.

Gesundheitsschutz für Beschäftigte: AK fordert schärfere Kontrollen in den Betrieben

AK-Logo-neuAktuelle Statistiken und internationale Vergleiche zeigen:
Gesundheitsschutz ist immer noch kein zentrales Thema für viele österreichische Betriebe – trotz alarmierender Zahlen!

Etwa acht von zehn Erwerbstätigen sind in der Arbeit einem körperlichen oder psychischen Gesundheitsrisiko ausgesetzt.

Als Hauptbelastung gilt hoher Zeitdruck. Die AK fordert mehr Verantwortungsbewusstsein der Betriebe, verstärkte Kontrollen durch das Arbeitsinspektorat und schärfere Strafen bei Verstößen gegen den Gesundheitsschutz.

Die Gefahr, durch Arbeit krank zu werden, ist in Österreich hoch: Laut Statistik Austria sehen 73 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein Risiko, durch den Job körperlich krank zu werden. 40 Prozent befürchten, psychisch krank zu werden. Laut Arbeitsklima Index leidet die Hälfte der Beschäftigten unter Zeitdruck. 27 Prozent haben ein Problem mit seelisch belastender und aufreibender Arbeit  und ebensoviele  leiden unter zu wenig Unterstützung durch Vorgesetzte und überlangen Arbeitszeiten.

Körperliche und seelische Belastungen nehmen zu
Als Folge dieser Belastungen kommt es immer häufiger zu psychischen Erkrankungen. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer warnt: „Die Zahl an Krankenständen aufgrund von Burn Out oder Depressionen steigt seit Jahren und damit für die Betroffenen das Risiko, den Job zu verlieren. Neben den seelischen sind auch die körperlichen Belastungen stark im Steigen.“

Die häufigsten körperlichen Belastungen am Arbeitsplatz sind laut Statistik Austria starke Anstrengung für die Augen (35 Prozent), Hantieren mit schweren Lasten und Arbeiten in schwieriger Arbeitshaltung (je 27 Prozent). Die schwerwiegendsten Folgen dieser Belastungen sind Rückenbeschwerden. 32 Prozent der von Statistik Austria Befragten geben an, darunter zu leiden. An zweiter Stelle folgen Schmerzen im Nacken und in den Armen (19 Prozent). Körperliche Belastungen verursachen aber auch psychische Probleme wie Stress, Depressionen und Angstzustände.

Arbeitsbedingungen unter die Lupe nehmen
Für AK-Präsident Kalliauer ist klar: „Es liegt in der Verantwortung der Betriebe, auf den Gesundheitsschutz ihrer Beschäftigten zu achten.“  Das sehen nicht alle Unternehmen so. Manche heimische Betriebe beschäftigen sich deutlich zu wenig mit ihren Arbeitsbedingungen: EU-weit machen 76 Prozent der Unternehmen eine ständige Evaluierung ihrer Arbeitsbedingungen, mit dem Zweck, mögliche Gefahren für den Gesundheitsschutz der Beschäftigten zu erkennen. In Österreich tun dies nur 56 Prozent der Unternehmen.

Rund 80 Prozent der österreichischen Betriebe sind bei der Evaluierung psychischer Belastungen säumig – und das trotz einer klaren gesetzlichen Verpflichtung seit 2013. Die AK fordert daher eine Aufstockung der Zahl an Arbeitsinspektoren/-innen, damit diese ihren Aufgaben hinsichtlich regelmäßiger Kontrollen und wirksamer Sanktionen auch gerecht werden können.

Arbeitsinspektorat muss auch durchgreifen können
Die Menschen müssen immer länger arbeiten, bevor sie in Pension gehen können. Viele erreichen aber das gesetzliche Pensionsalter nicht in einem aufrechten und aktiven Beschäftigungsverhältnis, weil die Arbeit sie zunehmend krank macht.

Die AK fordert daher unter anderem die Einrichtung des Arbeitsinspektorats als Behörde, die auch befugt ist, bei Rechtsverletzungen Verwaltungsstrafverfahren zu verhängen und Strafbescheide zu erlassen. Weiters müssen die Strafen verschärft werden, wenn krankmachende Arbeitsbedingungen nicht abgestellt und Arbeitnehmerschutzbestimmungen nicht eingehalten werden.

Außerdem braucht es mehr Mitbestimmung beim Gesundheitsschutz. Betriebsräte/-innen müssen bei der Evaluierung der körperlichen und psychischen Belastungen besser eingebunden sein und nachhaltiger eingreifen und verändern können.
(Information der AK OÖ., 14.04.2015)

Arbeitsklima-Index: Führungsdefizite vermiesen den Job

AK-Logo-neuDas Betriebsklima spielt eine wichtige Rolle für die Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten.

Qualität und Führungsstil der Vorgesetzten haben dabei ebenso großen Einfluss wie das Ausmaß der Mitsprache- und Gestaltungsmöglichkeiten und die Loyalität des Betriebs gegenüber den Mitarbeitern/-innen.

Zufriedene Arbeitnehmer sind „treuer“
90 Prozent der Beschäftigten, die mit ihren Vorgesetzten zufrieden sind, sind auch mit ihrer beruflichen Tätigkeit zufrieden. Aber bei jenen Arbeitnehmer/-innen, die mit dem Führungsstil mittel bis gar nicht zufrieden sind, sehen nur 57 Prozent ihre Arbeit positiv.

Auch die so genannte „Betriebstreue“ hängt mit der Zufriedenheit der Arbeitnehmer/-innen zusammen. In den letzten 15 Jahren hat sich hier vieles verändert: Damals antworteten noch 46 Prozent der Arbeitnehmer/-innen, sie wollen „unbedingt wieder im selben Betrieb arbeiten“, jetzt sind es nur mehr 32 Prozent (Angestellte 34, Arbeiter/-innen 29 Prozent).

Führungsstil und betriebliche Rahmenbedingungen stehen oft in Zusammenhang mit der Loyalität zum Betrieb. Insgesamt 83 Prozent der Beschäftigten, die mit dem Vorgesetzten zufrieden sind, sagen, sie würden zumindest „eher“ wieder im selben Betrieb zu arbeiten beginnen. Hingegen meinen das nur 43 Prozent jener, die mit dem Führungsstil nicht zufrie-den sind. Eine der Konsequenzen, die Beschäftigte aus ihrer Unzufriedenheit ziehen: Fast jede/r Fünfte (18 Prozent), der/die mit dem Führungsstil unzufrieden ist, möchte die Firma in naher Zukunft wechseln.

Führungskräfte unter Druck
Vorgesetzte stehen oft selbst unter Druck, vor allem, wenn sie sich auf der mittleren Ebene befinden, also in der so genannten „Sandwich-Position“. Laut Führungskräftemonitor der AK Oberösterreich sehen es 21 Prozent der Führungskräfte als herausfordernd an, sich die Zeit richtig einzuteilen. 22 Prozent kämpfen, um die Vorgaben von Eigentümern oder Vorgesetzten zu erfüllen, und tun sich schwer, durch die Arbeit gesundheitlich nicht beeinträchtigt zu werden. Auch die Motivation von Mitarbeitern/-innen ist mittlerweile für fast ein Viertel (23 Prozent) aller Führungskräfte zur Herausforderung geworden.

AK fordert Ausbau der Mitbestimmung
AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer sieht eine bessere innerbetriebliche Mitbestimmung, etwa durch Betriebsräte/-innen, als Schlüssel für ein besseres Betriebsklima: „Mehr Mitbestimmung und Vertretung im Betrieb bringen nicht nur den Mitarbeitern/-innen Vorteile, auch die Unter-nehmen profitieren langfristig. Denn zufriedene Beschäftigte sind motivierter, was letztlich dem Betrieb zu gute kommt. Die Arbeiterkammer setzt sich für den Ausbau der Mitbestimmung in den Unternehmen ein. Zum Beispiel können Betriebsräte/-innen bei Frauenförderplänen und bei Leiharbeitern/-innen noch zu wenig durchsetzen. Hier reicht ihr Mitspracherecht nicht aus.“
(Information der AK. OÖ, 17.04.2015)

Bilanz AK-Rechtsschutz Linz: mehr als 58 Mio Euro erkämpft!

AK-Logo-neuMehr als 118.000 Arbeitnehmer/-innen aus den Bezirken Linz, Linz-Land und Urfahr-Umgebung haben im Vorjahr Rat und Hilfe bei der Arbeiterkammer gesucht.

Das zeigt die Leistungsbilanz 2014 des AK-Rechtsschutzes Linz. „Auch in diesen schwierigen Zeiten hilft die AK ihren Mitgliedern wirksam und kostenlos“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

91.500 Anfragen bei der Telefon-Hotline
Im vergangenen Jahr wandten sich 118.212 AK-Mitglieder mit arbeits- und sozialrechtlichen Fragen an den AK-Rechtsschutz Linz. Vor allem die telefonische Rechtsberatung hat sich wieder bestens bewährt. Dem Großteil der 91.500 Anrufer/-innen wurde sofort geholfen.

Zu einem persönlichen Beratungsgespräch sind im Vorjahr 19.560 Arbeitnehmer/-innen in die Arbeiterkammer Linz gekommen. 7125 AK-Mitglieder meldeten sich schriftlich oder per E-Mail bei den Rechtsexpertinnen und -experten.

58,117.399 Euro Vertretungserfolg
Bei vielen Arbeitsrechtsproblemen kam zur Beratung die Vertretung. Durch außergerichtliche Interventionen wurden im Vorjahr 1,554.373 Euro an vorenthaltenem Entgelt eingebracht.

Wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern/-innen beharrlich Geld schuldig bleiben, müssen die Ansprüche beim Arbeits- und Sozialgericht eingeklagt werden. Auf diesem Wege wurden 3,740.623 Euro erkämpft.

In den Gerichtsverfahren ging es hauptsächlich um offene Löhne und Gehälter, Überstunden und Mehrarbeit, aber auch um Beendigungsansprüche. Doch selbst nach einem rechtskräfti-gen Urteil ist keineswegs sicher, dass bezahlt wird. In einigen Fällen kommen die Arbeit-nehmer/-innen nur zu ihrem Geld, wenn die AK ein Exekutionsverfahren ankündigt oder einleitet.

Außerdem wurden 2014 für Arbeitnehmer/-innen, die von einer Insolvenz in den Bezirken Linz,  Linz-Land und Urfahr-Umgebung betroffen waren, 35,166.388 Euro geholt.  Davon entfallen 26,885.51 Euro auf die Insolvenz der Firma dayli, die im Bezirk Linz-Land ihren Sitz hatte. Das bedeutet, dass die Ansprüche aller dayli-Beschäftigten in ganz Österreich durchgesetzt wurden.

In Sozialrechtsangelegenheiten erstritt der AK-Rechtsschutz Linz im vergangenen Jahr 17,656.015 Euro. Dabei ging es hauptsächlich um Pensionsansprüche (Invaliditätspension, Berufsunfähigkeitspension) und Pflegegeld.

Damit hat der AK-Rechtsschutz Linz 2014 an arbeits- und sozialrechtlichen Ansprüchen sowie an Forderungen nach Insolvenzen Zahlungen von insgesamt 58,117.399 Euro für die AK-Mitglieder erreicht – ein neuer Rekordwert.

Zu gering entlohnt
Immer mehr Unternehmen verletzen das Arbeitsrecht systematisch.

Hier ein Beispiel:
Eine Arbeitnehmerin war etwas mehr als 4 Jahre in einem Handelsbetrieb tätig. Sie wurde als Regalbetreuerin eingestellt und daher entsprechend dem Kollektivvertrag für Handelsarbeiter entlohnt. Dies entsprach am Anfang auch der Realität. Ab Jänner 2012 verrichtete die Arbeitnehmerin jedoch hauptsächlich und ab Jänner 2013 ausschließlich Angestelltentätigkeiten, nämlich als Kassiererin. Damit war ab Jänner 2012 nicht der Handelsarbeiter-, sondern der Handelsangestellten-Kollektivvertrag anzuwenden. Damit lag eine unterkollektivvertragliche Entlohnung vor.

Trotz mehrfacher Aufforderung der Arbeitnehmerin wurde die Entgeltdifferenz nicht bezahlt und auch keine Ummeldung bei der Gebietskrankenkasse vorgenommen. Erst nach Intervention der AK bezahlte der Arbeitgeber die offenen Differenzen bei der monatlichen Entlohnung, die Zuschläge für die erweiterten Öffnungszeiten, die angefallenen Mehr- und Überstunden sowie die Differenz bei den Sonderzahlungen nach. Der Nachzahlungsbetrag von mehr als 10.000 Euro betraf allerdings lediglich den Zeitraum von November 2013 bis November 2014, weil wegen der kollektivvertraglichen Verfallsbestimmung nur mehr die offenen Ansprüche für ein Jahr rückwirkend verlangt werden konnten. Der schon seit Jänner 2012 unterentlohnten Arbeitnehmerin entgingen mehr als 5.000 Euro.

Bürgerinitiative für mehr Gerechtigkeit
„Weil sich solche Fälle von Unterentlohnung häufen, haben AK und ÖGB Oberösterreich eine Parlamentarische Bürgerinitiative gestartet, die von 25.000 Menschen unterzeichnet wurde“, so AK-Präsident Kalliauer. „Wir fordern, dass Gebietskrankenkasse und Finanzamt die Beschäftigten verständigen müssen, wenn Betriebskontrollen Unterentlohnung aufdecken. Und Verfallsfristen von weniger als 3 Jahren sollen abgeschafft werden.“
(Information der AK OÖ., 09.04.2015)

Pension: AK OÖ. rät Frauen, „berechnend“ zu sein

Pensionen

„Pensionsrechnerin“ und „Pensions-Check“ vorgestellt
Kinder, Job, Haushalt: Frauen, die mitten im (Berufs-)Leben stehen, haben meist andere Sorgen, als sich mit der zukünftigen Pension auseinanderzusetzen. Doch gerade bei diesem Thema könnte es sich für Frauen durchaus lohnen, ein wenig berechnend zu sein.

Die Arbeiterkammer Oberösterreich setzt auf Information – unter anderem mit unkonventionellen Produkten. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer präsentierte bei einer Pressekonferenz die „Pensionsrechnerin“ und den Pensions-Check für Frauen auf ooe.arbeiterkammer.at.

Zusammenhang Arbeit und Pensionshöhe deutlich machen
Früher wurden nur die besten 15 Jahre, was den Verdienst betrifft, für die Berechnung der Pension herangezogen. Der heute geltende längere Durchrechnungszeitraum führt dazu, dass sich Berufsunterbrechungen, Teilzeit und Teilversicherungszeiten viel stärker negativ auf die Pension auswirken.

Mit der „Pensionsrechnerin“ möchte die AK den Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Erwerbsarbeit und der Pensionshöhe sichtbar machen.  Dieser Zusammenhang wird am Beispiel von sechs realen Fällen mit Hilfe einer Drehscheibe verdeutlicht. Gemeinsam mit der Broschüre „Eine gute Pension – Sicherheit für Frauen im Alter“ wird die „Pensionsrechnerin“ derzeit an alle weiblichen AK-Mitglieder zwischen 24 und 45 Jahren verschickt.

Sind Sie eine „Pensions-Checkerin“?
Der Pensions-Check für Frauen ist ein neues Online-Angebot der Arbeiterkammer . Frauen können damit ihr Wissen zum Thema Pensionen überprüfen. Für alle, die mehr wissen wollen, gibt es zu jeder der 15 Fragen die passenden Hintergrundinformationen und Tipps.

Frauenpensionsalter nicht vorzeitig anheben
Eine klare Absage erteilte AK-Präsident Kalliauer allen Forderungen nach einer vorzeitigen Angleichung des Frauenpensionsalters an jenes der Männer: „Noch sind längst nicht alle Benachteiligungen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt beseitigt. Eine vorgezogene Anhebung würde außerdem den Vertrauensgrundsatz verletzen. Angesichts der schlechten Beschäftigungschancen von Frauen über 60 würden viele Betroffene erhebliche Einkommensverluste erleiden.“

Die beste Versicherung gegen Altersarmut, so Kalliauer, sei eine durchgehende, gut bezahlte und ordnungsgemäß bei der Sozialversicherung angemeldete Beschäftigung: „Wir brauchen verstärkte Investitionen in Kinderbetreuung und Pflege, Bildung und Wohnen. Das schafft Arbeitsplätze und ermöglicht mehr Berufstätigkeit und damit auch eine eigenständige Alterssicherung von Frauen.“

Forderungen der Arbeiterkammer
Damit Frauen im Alter ein Leben in Würde und finanzieller Sicherheit führen können, fordert die Arbeiterkammer:

  • keine vorzeitige Anhebung des Frauenpensionsalters
  • gleicher Lohn für gleiche oder gleichwertige Arbeit, 1500 Euro Mindestlohn
  • höhere Bewertung von Zeiten der Kindererziehung und der Arbeitslosigkeit
  • bessere Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben, ausgewogene Verteilung der Arbeitszeit für Beruf und private Versorgungsarbeit zwischen Frauen und Männern
  • Ausbau von Kinderbetreuung und Pflege
  • gesunde Arbeitsbedingungen
  • gerechte Finanzierung der sozialen Sicherheit

(Information der AK OÖ., 27.03.2015)

Vehementer Einsatz lohnt sich: Die AK OÖ. hat 2014 fast 120 Millionen Euro erkämpft

AK-Logo-neuDie AK Oberösterreich hat im vergangenen Jahr mehr als 328.000 Menschen beraten.

In arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten und in Insolvenzverfahren wurden fast 120 Millionen Euro erkämpft.

Auch auf politischer Ebene kämpft die AK für mehr Fairness in der Arbeitswelt: Eine im Frühjahr gestartete Parlamentarische Bürgerinitiative gegen Unterentlohnung und kurze Verfallsfristen brachte schon einen ersten Teilerfolg.

Im vergangenen Jahr suchten 328.700 Menschen Rat und Hilfe bei der AK Oberösterreich. Den Schwerpunkt bildeten 214.511 arbeits- und sozialrechtliche Beratungen. In mehr als 18.300 Fällen vertrat die AK ihre Mitglieder in arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten gegenüber den Arbeitgebern/-innen oder vor Gericht, abgeschlossen wurden 12.750 Rechtsfälle. In diesen Fällen wurden fast 120 Millionen Euro an offenen Ansprüchen erstritten.

Ein typischer Fall aus der AK-Rechtsvertretung: Ein Paketzusteller aus Linz wurde nach etwa viereinhalb Monaten, die er bei einem Logistikbetrieb gearbeitet hatte, gekündigt. Eine Überprüfung der Lohnabrechnungen ergab, dass der Arbeitnehmer zu wenig Geld für Überstunden und eine zu geringe Urlaubsersatzleistung erhalten hatte. Zudem wurden dem Mann bei einer der letzten Lohnabrechnungen unberechtigt und unbegründet einfach 100 Euro abgezogen.

Die AK Oberösterreich intervenierte bei der Firma, konnte aber aufgrund der kurzen Verfallsfrist im Kollektivvertrag für das Kleintransportgewerbe nicht alle Ansprüche einfordern. Dennoch bekam der Paketzusteller immerhin 1000 Euro nachbezahlt.

„Fälle wie dieser sind keine Seltenheit. Darum haben wir im Frühjahr 2014 eine Parlamentarische Bürgerinitiative für zwei Gesetzesänderungen gestartet: Kurze Verfallsfristen von unter drei Jahren müssen abgeschafft werden, weil die Beschäftigten dadurch Unmengen an Geld verlieren. Damit käme die im ABGB festgesetzte dreijährige Verjährungsfrist zum Tragen“, erklärt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Zudem fordert die AK, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vom Ergebnis einer Betriebsprüfung informiert werden müssen, wenn eine Kontrolle durch die Gebietskrankenkasse oder das Finanzamt zeigt, dass sie zu wenig Lohn oder Gehalt bekommen haben. Diese Forderung wurde nach der AK-Bürgerinitiative zum Teil erfüllt: „Seit 2015 müssen Arbeitnehmer/-innen informiert werden, wenn es im Falle von Lohndumping einen Strafbescheid gegen den Arbeitgeber gibt. Diese Informationspflicht muss aber  bereits einsetzen, sobald eine Unterentlohnung festgestellt wird“, sagt Kalliauer.
(Information der AK OÖ., 15.01.2015)

Das bringt 2015 für Arbeitnehmer und Konsumenten

AK-Logo-neuManches neu macht das Jahr 2015 für Arbeitnehmer und Konsumenten: das Lohn- und Sozialdumpinggesetz wird verschärft, zu Verbesserungen kommt es im Arbeitszeitgesetz sowie im Mietrecht und im Sozialrecht gibt es einige Anpassungen.

Die Änderungen, die 2015 wirksam werden, im Detail (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Schutz vor Lohn- und Sozialdumping
Die behördlichen Lohn-Kontrollmöglichkeiten werden nun auf das gesamte (durch Gesetz, Verordnung oder Kollektivvertrag) zustehende Entgelt – unter Beachtung der jeweiligen Einstufungskriterien – erweitert. Damit wird die verwaltungsstrafrechtliche Verfolgung von Verstößen ausgedehnt. Bisher konnte nur der Grundlohn überprüft werden.

Weiters wird eine Informationspflicht der Arbeitnehmer über einen (ihr Arbeitsverhältnis betreffenden) Strafbescheid gegen den Arbeitgeber im Falle von Lohndumping eingeführt. Die Forderung der Arbeiterkammer in ihrer Parlamentarischen Bürgerinitiative ist damit noch nicht zur Gänze erfüllt. Die AK verlangt ja, dass die Beschäftigten bereits verständigt werden müssen, wenn eine Kontrolle durch Gebietskrankenkasse und Finanzamt zeigt, dass sie zu wenig Lohn oder Gehalt bekommen haben – nicht erst nach Ausstellung eines Strafbescheides.

Änderungen im Arbeitszeitrecht
Einerseits kommt es zu einer Erleichterung für die Arbeitgeber bei den Arbeitszeitaufzeichnungen, andererseits wird das Recht der Arbeitnehmer zur Übermittlung von Arbeitszeitaufzeichnungen erweitert. Die rechtliche Konsequenz für die Nichterfüllung der Übermittlung der Arbeitszeitaufzeichnungen ist die Hemmung der Verfallsfristen.

Sozialwerte
Die Höchstbeitragsgrundlage, bis zu deren Höhe Sozialversicherung zu zahlen ist, erhöht sich auf 4650 Euro brutto monatliches Entgelt (2014: 4530 Euro), die Geringfügigkeitsgrenze steigt auf 405,98 Euro monatlich bzw. 31,17 Euro täglich (2014: 395,31 Euro monatlich bzw. 30,35 Euro täglich), die Rezeptgebühr steigt um 15 Cent auf 5,55 Euro pro Medikament und das höchstmögliche Arbeitslosengelt erhöht sich auf 48,30 Euro täglich (2014: 48,02).

Weitere Informationen dazu siehe auch hier: Sozialversicherungsbeiträge 2015

Pflegegeld
Derzeit ist für die Pflegestufe 1 ein durchschnittlicher Mindest-Stundenwert von mehr als 60 Stunden erforderlich, ab Jänner 2015 sieht der Gesetzesentwurf mehr als 65 Stunden vor. In der Pflegestufe 2 wird sich der Mindest-Stundenwert um zehn auf über 95 Stunden erhöhen.

Pensionsversicherung
Bei der Korridorpension steigt die Anzahl der erforderlichen Versicherungsmonate von 38,5 Jahren auf 39 Jahre.

Das Alter für die Anwendung des Tätigkeitsschutzes bei Gewährung einer Invaliditäts- oder Berufsunfähigkeitspension steigt von 58 Jahren auf 59 Jahre.

Für die vorzeitige Alterspension bei langer Versicherungsdauer müssen 36,5 Beitragsjahre der Pflichtversicherung oder 39 Versicherungsjahre vorliegen, jeweils um sechs Monate mehr als bisher.

Mietrechtsgesetz-Änderung
Die Erhaltungskosten von Gasthermen, E-Boilern und Durchlauferhitzern ist ein fast schon „ewiges“ Streitthema. Hier hat der Gesetzgeber nun eine klare Regelung getroffen: Die Vermieter haben die Kosten für Reparatur oder Austausch dieser Geräte zu übernehmen. Andererseits müssen die Mieter für die regelmäßige Wartung auf ihre Kosten sorgen.
(Information der AK OÖ., 22.12.2014)

Aktueller Winterreifentest von KONSUMENT

Winterreifen

Ab 1. November  müssen Autofahrer bei Schneefahrbahnen, Schneematsch oder Eis  an allen Rädern Winterreifen verwenden.

Wenn Sie neue Winterreifen benötigen, sollten Sie daher jetzt beginnen, nach einem preisgünstigen Angebot Ausschau zu halten. Der aktuelle Winterreifentest von KONSUMENT kann Sie dabei unterstützen.

Hier geht’s weiter zum Test: Winterreifentest zum Download
(Information der AK OÖ.)

Hurra, November! Mit der AK OÖ. günstig Kultur genießen

NovemberNass, kalt, windig: Hurra, es ist wieder November, der AK-Kulturmonat!

Ab 15. Oktober 2014 können AK-Mitglieder um nur 10 Euro Karten für alle November-Veranstaltungen im Linzer Posthof, im Kulturhaus röda in Steyr, im Gugg Braunau und in der Spinnerei in Traun sowie für alle Eigenveranstaltungen in der Arbeiterkammer Linz und im Jägermayrhof erwerben.

In fünf oberösterreichischen Museen kostet der Eintritt nur 1 Euro, Kinder gehen gratis mit. All das exklusiv für Mitglieder der Arbeiterkammer Oberösterreich mit ihrer AK-Leistungskarte.

Hochkarätige Kulturveranstaltungen zu einem erschwinglichen Preis besuchen. Das möchte die Arbeiterkammer ihren Mitgliedern mit dem „Kulturmonat November“ ermöglichen. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer: „Das Programm im AK-Kulturmonat November ist vielfältig und attraktiv – es bietet wirklich für jeden Geschmack und jede Altersgruppe etwas.“

Ars Electronica Center, Nordico und weitere Museen zur Auswahl
An der „Um-1-Euro-ins-Museum“-Akion beteiligen sich in Linz das Ars Electronica Center (AEC), das Schlossmuseum, die Landesgalerie und das Nordico. In Steyr ist das Museum Arbeitswelt dabei. Es gibt wieder viele sehenswerte Ausstellungen wie zum Beispiel „TIME OUT – Außer Kontrolle“ im AEC, „Vom Leben mit dem Krieg – Oberösterreich im Ersten Weltkrieg“ im Schlossmuseum Linz oder die Sonderausstellung „Vom Boom zum Bürgerkrieg – Steyr 1914 bis 1934“ im Museum Arbeitswelt in Steyr.

Hochkarätiges Konzert-, Kabarett- und Literaturprogramm
Sehens- und hörenswert ist auch das Veranstaltungsprogramm um 10 Euro pro Ticket. So laden Harri Stojka& Doron Rabinovici in die AK Linz zu Lesung mit Konzert, Gery Seidl begrüßt sein Publikum ebenfalls in der Arbeiterkammer zu seinem Kabarett „Bitte.Danke.“ und im Brucknerhaus Linz lädt das Bruckner Orchester zu einem Spezial-Programm zum Thema „Der Große Krieg“.

Im Gugg Braunau laden Mike Supancic, Alfred Dorfer, Klaus Eckel und Hannes Ringlstetter zu einem kabarettistischen Feuerwerk ein. Unterhaltsame Abende gibt’s im November auch im Linzer Posthof: Jennifer Rostock, Hubert von Goisern, Josef Hader, Roland Düringer und Andrea Händler sowie das „Ahoi!Pop Festival“ mit Neneh Cherry, St. Vincent oder Klara Luzia.

Die spinnerei in Traun hat als besondere Highlights im November Andreas Vitasek, Abba Gold und „Cornelius Obonya & Das Ballaststofforchester“. In Steyr präsentiert das röda „Anti-Pop-Festtage“ unter anderem mit „Medusa’s Bed feat. Lydia Lunch/Arktis/Air and many more“.

Achtung:
Tickets gibt es bei den Veranstaltern. Beim Kauf die Leistungskartennummer angeben!

Alle weiteren Informationen zum Programm gibt’s hier nachzulesen:
Arbeiterkammer OÖ.

Lohnsteuer-Reform ist finanzierbar!

Lohnsteuer

AK/ÖGB-Entlastungsmodell für Arbeitnehmer/-innen und Pensionisten/-innen

  • Das AK/ÖGB-Modell soll eine spürbare Entlastung für alle Menschen bringen, besonders für jene, die Lohn- oder Einkommensteuer zahlen.
  • Das AK/ÖGB-Modell ist fair und gerecht. Es gibt keine Verlierer/-innen!
  • Auch diejenigen, die so wenig verdienen, dass sie keine Lohnsteuer zahlen, sollen durch die Lohnsteuersenkung entlastet werden. Sie bekommen in Form der erhöhten Negativsteuer eine größere Gutschrift beim Finanzamt. Erstmals bekommen die Negativsteuer auch Pensionistinnen und Pensionisten als Ausgleich für die Teuerung.
  • Diese Lohnsteuersenkung ist auch wirtschaftlich sinnvoll: Den Menschen bleibt mehr Geld im Börsel. Gerade die Erhöhungen kleinerer Einkommen fließen zum größten Teil direkt in den Konsum. Das stärkt die Kaufkraft, kurbelt die Wirtschaft an, stützt die Konjunktur und schafft Arbeitsplätze.
  • Das Modell sieht wirksame Maßnahmen gegen die kalte Progression vor.

Warum AK und ÖGB eine Senkung der Lohnsteuer fordern
Steuern sind nicht etwas, was jemandem einfach weggenommen wird. Die Menschen bekommen für ihre Steuern etwas zurück: Schulen und Straßen, Kindergärten und Krankenhäuser, sozialen Wohnbau, öffentliche Verkehrsmittel und vieles mehr. Das alles wird durch Steuern finanziert, und das trägt wesentlich zur Umverteilung bei. Ein hohes Steueraufkommen ist wichtig und notwendig, damit Sozialleistungen nicht gekürzt werden, sondern weiter ausgebaut werden können.

Als Interessenvertretung der ArbeitnehmerInnen geht es uns aber darum, wer wie viel Steuern aufbringen muss, also um eine gerechte Verteilung der Steuern.

Die Steuerbelastung für die Arbeitnehmer/innen in Österreich ist viel zu hoch
Das spüren nicht nur sie selbst, das sagen auch EU-Kommission und OECD. In Österreich zahlen die ArbeitnehmerInnen am allermeisten Steuern. Europaweit liegt Österreich weit über dem EU-Durchschnitt und zählt zu den Ländern mit der höchsten Steuerbelastung auf Arbeit.

Das Leben wird immer teurer Read more

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