Vorerst kein Streik im Lorenz-Böhler-Spital
„Es waren sehr gute Gespräche. Fast alle unsere Forderungen wurden erfüllt“, sagte Heinz Brenner aus dem Verhandlungsteam der Arbeitnehmer der APA. Dort waren neben einem durch den Betriebsrat geforderten Sozialplan auch ein konkreter Maßnahmen- und Zeitplan für die rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Unterlagen für den Beschluss zur Schließung des Spitals Thema.
„Die AUVA hat uns heute größtes Bemühen signalisiert“, sagte er in einer ersten Stellungnahme nach der Sitzung. Die Führungsetage des Spitals konnte damit gerade noch Kampfmaßnahmen und in der Folge auch eine Triage von Patientinnen und Patienten abwenden. Zuvor hatten die Arbeitnehmer eine Erfüllung ihrer Forderungen bis Mitternacht gefordert.
Bis zum Freitag nächster Woche soll dem Betriebsrat ein detaillierteres Konzept zur Zukunft des Krankenhauses vorgelegt werden. In der Nähe des derzeitigen Standortes ist für die Übergangsphase ein Containerspital geplant. Brenner pochte in diesem Zusammenhang auch auf eine Einhaltung des Zeitplans durch das Management. „Der Direktor muss jetzt liefern.“
Die AUVA bestätigte die Einigung auf APA-Anfrage. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir nach mehreren intensiven Gesprächsrunden einen Abschluss erzielt haben, der einerseits unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die von unserer Seite stets zugesicherte Arbeitsplatzgarantie nun auch in schriftlicher Form gibt, andererseits unseren Patientinnen und Patienten auch nach der Leistungsverlagerung medizinische Versorgung auf höchstem Niveau garantiert“, so Alexander Bernart, Generaldirektor der AUVA, in einer Aussendung.
Operationen bis 25. März möglich
Laut AUVA gibt es aktuell Gespräche hinsichtlich zusätzlicher Spitalsinfrastruktur zur Abarbeitung von Planoperationen. Diese, aber auch Akutoperationen würden bis zum 25. März am Standort in Brigittenau durchgeführt werden. Im Laufe der ersten April-Woche soll der Absiedelungsprozess abgeschlossen sein. Danach sollen die OPs an den dislozierten Standorten stattfinden.
Im AUVA-Traumazentrum in Wien-Meidling sollen die stationären Kapazitäten im Umfang von zwei Stationen mit insgesamt 50 bis 52 Betten erweitert werden. Zudem stünden weitere OP-Kapazitäten in Form von zwei zusätzlich planbaren Operationssälen zur Verfügung. Das AKH stelle eine Station mit 23 Betten und entsprechender OP-Kapazität für die Akutversorgung frisch verletzter Patienten und Patientinnen zur Verfügung.
Zudem soll auch ein privates Wiener Spital „einen gewissen Teil geplanter OPs in einem gewissen Zeitraum übernehmen“, hieß es. Um welches Krankenhaus es sich handelt, wurde von der AUVA mit Verweis auf die noch laufenden Gespräche nicht genannt.
(Information gesehen auf orf.at, 13.03.2024)