„Es reicht“: Proteste gegen Pflegenotstand
Gleichzeitig wurde auch eine parlamentarische Bürgerinitiative gestartet, die bessere Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung für alle Mitarbeiter fordert.
Die Aktionen fanden Donnerstagmittag neuerlich unter dem Motto „Es ist fünf nach 12“ in ganz Österreich vor Spitälern und Gesundheitseinrichtungen statt, die größte vor dem AKH in Wien. „Es reicht“, verkündeten die Demonstranten vor dem AKH. Etwa 100 Personen aus verschiedenen Berufsgruppen unterbrachen ihren Dienst für den Protest. Mit Trillerpfeifen und Plakaten machten sie auf ihre Anliegen aufmerksam mehr dazu in wien.ORF.at.
Konkrete Forderungen
Mit der jetzt gestarteten parlamentarischen Bürgerinitiative wird der Nationalrat ersucht, umgehend Maßnahmen zu beschließen, um die akute Krise im Gesundheitswesen und der Langzeitpflege endlich zu beenden.
Da eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung unter den gegenwärtigen Umständen nicht mehr gewährleistet werden könne, fordert die Bürgerinitiative umgehend mehr finanzielle Mittel für das Gesundheitswesen und den Ausbau der Langzeitpflege sowie die Besetzung vakanter Stellen und eine zusätzlich Aufstockung des Personals. Weiters werden mehr Ausbildungsplätze und die Einbeziehung der Pflege in die Schwerarbeiterregelung verlangt.
Proteste auch in Feldkirch
Zahlreiche Beschäftigte aus dem Gesundheitsbereich haben heute vor dem LKH Feldkirch (Vorarlberg) erneut gegen den akuten Personalmangel protestiert. Um den Druck zu erhöhen, wurde nun auch eine parlamentarische Bürgerinitiative gestartet. Mehr dazu in vorarlberg.ORF.at
In Steiermark fehlen 1.000 Pflegekräfte
Viele kündigen den Job, andere sind überlastet und melden mit Anzeigen an die Vorgesetzten, dass man nicht mehr in der Lage sei, Fehler auszuschließen: In der Pflege fehlen allein in der Steiermark 1.000 Fachkräfte; ein Pflegebeirat wird gefordert. Mehr dazu in steiermark.ORF.at
Sofortmaßnahmen in Klagenfurter Klinik
Der Kärntner Spitalsbetreiber KABEG teilte unterdessen mit, dass es Sofortmaßnahmen geben werde, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege in der Klinik Klagenfurt zu entlasten. Das ist eine Reaktion auf die Gespräche, die auf die Anzeige des Betriebsrats an die Sanitätsdirektion folgten. Mehr dazu in kaernten.ORF.at
Prämie für Auszubildende in der Pflege
Das Land Kärnten legte unterdessen ein Pflegeausbildungspaket vor, um dem Mangel an Pflegekräften entgegenzuwirken. Um die Pflegeausbildung attraktiver zu machen, zahlt man allen Auszubildenden eine monatliche Prämie von 450 Euro. Außerdem wird das Schulgeld übernommen. Die Caritas sieht noch offene Fragen.
(Information gesehen auf orf.at, 24.02.2022)
Mehr zum Thema auch vom ÖGB:
Arbeitsbedingungen – Gesundheitspersonal protestiert vor Spitälern