AUVA-Zentralbetriebsrat: Gedanken zum Jahreswechsel
Sehr geehrte Kollegin, sehr geehrter Kollege!
2015 kann aus Sicht der AUVA als das Jahr der großen Veränderungen bezeichnet werden. Insbesondere im personellen Bereich gab es Überraschungen, die noch vor einem Jahr nicht absehbar waren.
So verabschiedete sich GD DI. Peter Vavken mit 1. Juli in den Ruhestand und übergab das Zepter an GD Dr. Helmut Köberl.
Nur wenige Wochen später gab es den nächsten Knalleffekt.
Ebenfalls unerwartet musste sich der gerade ein halbes Jahr im Amt befindliche Obmann Ing. Thomas Gebell gesundheitsbedingt aus seiner Funktion zurückziehen und sein Nachfolger KommR DDR. Anton Ofner wurde vor einigen Wochen zum 3. Obmann innerhalb nur eines Jahres gewählt.
Das Personalkarussell dreht sich indessen munter weiter.
Während auf Büroebene seit Monaten zwei Direktionsposten unbesetzt sind und über eine langfristige Reduzierung der Direktionen nachgedacht wird, muss mit 2016 die Selbstverwaltung neu bestellt werden. Ob und zu welchen Veränderungen es dabei kommen wird, ist zum heutigen Zeitpunkt nicht abschätzbar.
Das alles passiert in einer Zeit, wo wir insbesondere auch in finanzieller Hinsicht mit großen Veränderungen konfrontiert sind. So hat sich die AUVA erstmals mit einem bisher noch nie gekannten Budgetdefizit und düsteren Prognosen für die nächsten Jahre auseinanderzusetzen. Alle bisher angedachten Maßnahmen reichen jedoch bei weitem nicht aus, um das durch eine fahrlässig herbeigeführte gesetzliche Beitragsreduzierung entstandene Finanzloch zu stopfen.
Andererseits sind Großprojekte, die schon sehr konkret erschienen, ins Stocken geraten. So liegen sowohl die Kooperationsgespräche in Klagenfurt als auch im Bereich der steirischen KABEG auf Eis.
Die Wiener Machbarkeitsstudie scheint in deutlich weiterer Ferne zu liegen, als das vor einem Jahr der Fall war.
Zu einer Effizienzsteigerungsanalyse (ESA), die ehrgeizige Einsparungen und Umstrukturierungen in vielen Bereichen der AUVA vorsieht, fehlen jegliche Beschlüsse. CHANGE, das in das Projekt „Move“ umgewandelt werden sollte, läuft bestenfalls im „Stand-By“- wenn nicht im „Sleep“-Modus, und zu Jahresende ist die Richtung, wohin die Reise 2016 gehen soll, weitgehend unklar.
Wir BetriebsrätInnen als Ihre Interessensvertreter nutzen freilich diese Zeit, um uns all diesen Themen intensiv zu widmen und eigene Positionen zu erarbeiten. Prämisse dabei für uns ist es, dass Einsparungen nicht zu Lasten unserer KollegInnen, aber auch nicht zu Lasten der Qualität unserer Arbeit in den vier Säulen der AUVA erfolgen dürfen.
Eine Herausforderung, der wir uns ganz besonders im bevorstehenden Jahr 2016 stellen müssen und ich bin der Überzeugung – wenn wir, die „Familie AUVA“ eng zusammenrücken – auch erfolgreich bewältigen können.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen ein zufriedenes, ein erfolgreiches, aber vor allem auch ein gesundes Jahr 2016!
Mit kollegialen Grüßen
Wolfgang Gratzer, Vorsitzender des AUVA-Zentralbetriebsrates