Aktuelle Mitarbeiter-Information des AUVA-Zentralbetriebsrates März 2015
Sehr geehrte Kollegin, sehr geehrter Kollege,
erstmals im Jahr 2015 möchte ich mich mit einem umfassenden Bericht zu aktuellen Themen aus unserer AUVA und der Arbeit im Zentralbetriebsrat bei Ihnen melden.
Obmann Ing. Thomas Gebell hat in einer in vielfacher Hinsicht schwierigen und bewegten Situation die Führung in der AUVA übernommen. Freilich konnten in den wenigen Monaten seiner Obmannschaft Gegensätze und Meinungsverschiedenheiten, die sich in den letzten Jahren entwickelt und aufgebaut hatten, nicht völlig bereinigt werden.
Auslöser dafür ist u. a. die wirtschaftliche Situation der AUVA, die sich auf Grund der Beitragsreduzierung ab Juli 2014 als ausgesprochen schwierig erweist. Schließlich erwarten wir für die nächsten Jahre ein Budgetdefizit von jeweils rund 100 Millionen Euro.
Die Maßnahmen, die man dem entgegensetzt, sind vielfältig. Während die einen meinen, der Schlüssel zur wirtschaftlichen Sanierung liege in der Kostenwahrheit bei der Behandlung von Arbeitsunfällen außerhalb unserer UKH (die AUVA zahlt einen deutlich überhöhten Pauschbetrag), meinen die anderen, die AUVA könne versicherungsfremde Leistungen wie das Krankengeld für Selbständige oder auch beitragsfreie Versicherung für z. B. Lehrlinge und ältere ArbeitnehmerInnen nicht länger finanzieren. Das Problem bei all diesen Maßnahmen: sie sind gesetzlich vorgeschrieben und können AUVA-intern nicht geregelt bzw. abgeschafft werden.
Zum anderen werden umfangreiche Kooperationen, die die laufenden Kosten in unseren Einrichtungen deutlich reduzieren sollen, geprüft. Zwei Projekte stehen hier besonders im Mittelpunkt. Das sind einerseits die Kooperation zwischen dem UKH Klagenfurt und dem seitens der KABEG (Kärntner Krankenanstalten Betriebsgesellschaft) geführten Klinikum – Klagenfurt und andererseits die Erarbeitung einer vertieften Machbarkeitsstudie für die Einrichtungen im Raum Wien (UM, UB, RM und RW).
Während die KABEG zuletzt seitens ihrer Ärzteschaft, aber auch politisch, massiv unter Druck geraten ist und unter chronischen Finanzierungsproblemen leidet, sind im Zusammenhang mit der Machbarkeitsstudie die Gespräche mit der Gemeinde Wien unkonkret und lassen keine absehbare Umsetzung dieses Projekts erwarten. Beide Projekte würden zudem enorme Investitionskosten erfordern.Weiters soll in einer „ARGE Effizienzsteigerung“ (ESA) Einsparungspotential identifiziert und entsprechende Maßnahmen gesetzt werden.
Mehr dazu als auch noch zu zahlreichen anderen Themen, finden Sie im weiteren Verlauf der vorliegenden ZBR MitarbeiterInneninformation.
Weitere aktuelle Themen aus der AUVA – siehe hier:
Kooperation KABEG – Zentralbetriebsrat besiegelt Zusammenarbeit…
…mit den ZBR KollegInnen in der KABEG. Das wurde im Anschluss an eine Führung durch die Geschäftsführung der KABEG in einer gemeinsamen Sitzung der beiden ZBR Körperschaften vereinbart. Wesentliche Elemente für uns sind, dass die Eigenständigkeit der AUVA im Klinikum Klagenfurt langfristig sicher gestellt und die Frage der Finanzierung und der Amortisierung der Investitionskosten geklärt wird. Gemeinsam fordern wir, dass wesentliche Fragen wie z. B. die künftige Parkplatzsituation als auch eine Strategie für die jetzt schon angespannte Verkehrssituation, umfassend beantwortet werden.
Machbarkeitsstudie – Ergebnis soll im April präsentiert werden
Jetzt schon sind wir in regelmäßigen Gesprächen mit Generaldirektion und Projektleitung zur vertieften Studie, die sich u. a. mit dem zu erwartenden Personalaufwand, möglichen Einsparungen als auch architektonischen Fragen befasst. Noch unklar sind der Standort für dieses Projekt, die zu erwartenden Investitionskosten, wie diese Kosten aufgebracht werden können und die Dauer der Amortisierung! Wir werden das Ergebnis gemeinsam mit GD DI Vavken und Projektleiter Dir. Mag. Bernart im Rahmen von Betriebsversammlungen – voraussichtlich im April – den betroffenen KollegInnen präsentieren.
Machbarkeitsstudie – Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich!
Das wurde im Rahmen einer Besichtigung der Unfallklinik in Murnau (Bayern), die wiederholt als Muster für unser Wiener Projekt genannt wird, deutlich. Schließlich wird in Murnau nicht Rehabilitation in einem Ballungsraum, sondern Unfallheilbehandlung in Grünruhelage betrieben. Die Finanzierung der Unfallheilbehandlung, das Rettungswesen als auch die Leitung der Patientenströme unterscheiden sich eklatant von den Wiener Verhältnissen. Auch bei diesem Projekt freuen wir uns über die Zusammenarbeit mit dem Zentralbetriebsrat der deutschen Berufsgenossenschaften.
ARGE Effizienzsteigerung – ZBR fordert verstärkte Einbindung!
Im Zuge von Interviews mit Führungskräften aus den verschiedensten Bereichen wollte man Einsparungspotential, das ohne Qualitätseinschränkungen lukriert werden kann, orten. Das Ergebnis aus diesen Interviews liegt dem ZBR inzwischen vor, wird in diesen Tagen den DirektorInnen und anschließend den ZBR´s näher erörtert. Einerseits geht es dabei um einen flexibleren Personaleinsatz, andererseits aber auch um Zentralisierungsmaßnahmen. Wir werden zu allen Vorschlägen Gespräche aufnehmen. Veränderungen sind für uns vorstellbar, Verschlechterungen für die Rahmenbedingungen unserer KollegInnen allerdings nicht!
Ausbildungsreform in der Unfallchirurgie mit weitreichenden Folgen?
Seit Jahresbeginn wurde die Facharztausbildung für Unfallchirurgie dahingehend abgeändert, dass diese nur noch kombiniert mit der Ausbildung zur Orthopädie erfolgen kann. Der ZBR fordert nunmehr nicht nur Maßnahmen, um weiter Fachärzte in unseren UKH ausbilden zu können, sondern auch eine Behandlungsstrategie für unsere UKH.
Veränderungen auf AUVA Direktionsebene…
…stehen unmittelbar vor der Tür. So wird Dir. Mag. Bernart als neuer Direktor in der LS Wien als Nachfolger von Dir. Mag. Lackenbauer, die mit Ende März in den Ruhestand tritt, tätig. Ebenfalls in den Ruhestand tritt Dir. Mag. Glöckler, seine Nachfolge soll in den nächsten Wochen geklärt werden. Die ärztliche Leitung Stv. Dr. Seiwald wechselt in die PVA – auch ihre Nachfolge ist noch ungeklärt. Wir wünschen den DirektorInnen auch auf diesem Weg alles Gute und viel Erfolg für ihre neue Aufgabe bzw. ihren neuen Lebensabschnitt.
Dienstrechtsverhandlungen – Gespräche wurden aufgenommen
Unter der Leitung der Vorsitzenden der GPA-djp Gesundheitsberufe ZBRV Stv. Martina Kronsteiner wurden Verhandlungen mit dem Hauptverband zu diversen Einreihungsfragen aufgenommen. Diskutiert wurden u. a. die Erschwerniszulage im Pflegebereich, die Höherreihung von SekretärInnen in den Einrichtungen, eine Höherreihung der PDL Stv. in den RZ der AUVA und eine Höherreihung der Hygienefachkräfte. Konkrete Zusagen liegen noch nicht vor, ein endgültiges Ergebnis wird noch vor dem Sommer erwartet.
Verhandlungen zur Betriebsvereinbarung (BV) EDV und Privatpatienten…
…werden in diesen Tagen fortgeführt. Bei der EDV BV geht es darum, bestehende Vereinbarungen zusammenzuführen und somit mehr Übersichtlichkeit zu schaffen. Außerdem soll die BV den aktuellen Gegebenheiten angepasst und der notwendige Datenschutz für unsere KollegInnen sicher gestellt werden. – Bei der BV für privatversicherte Patienten soll Rechtssicherheit für die behandelnden Ärzte geschaffen und in weiterer Folge ein adäquater Verteilungsschlüssel gefunden werden. Die Ergebnisse sollen dem AUVA Vorstand im Rahmen seiner Sitzung am 17. April zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Gespräche zu BV „Patientenbefragungen“ und zu „Anreize und Sanktionen“…
…wurden zwischenzeitlich aufgenommen. Bei der BV zu den Patienten- oder auch Kundenbefragungen soll zwar eine notwendige Qualitätssicherung ermöglicht, allerdings Leistungskontrollen einzelner MitarbeiterInnen ausgeschlossen werden. – Bei der BV zu Anreize und Sanktionen sollen nach dem Konzept des CHANGE Team Kultur die Vergabe von Belohnungen (z. B. a. o. Vorrückungen bzw. Einmalzahlungen) nach transparenten Kriterien definiert und mögliche Sanktionen nach Vorgabe der Dienstordnung angeführt werden. Die Ergebnisse für diese BV´s – die zuvor den BR-Körperschaften und den Direktionen zur Stellungnahme vorgelegt werden – erwarten wir für die Vorstandssitzung im Juni. – Übrigens: Alle beschlossenen Betriebsvereinbarungen sind im Intranet abrufbar.
Erfolg bei Verhandlungen zu diversen Einreihungsfragen
Im Rahmen von Gesprächen zwischen Personaldirektion und Zentralbetriebsrat konnten einige erfreuliche Ergebnisse erzielt werden. So sollen künftig alle TelefonistInnen in die Gehaltsgruppe CI, die MitarbeiterInnen der Poststellen in den Landesstellen in die Gehaltsgruppe BII aufgereiht werden. – Krankenträger in den UKH werden künftig generell dem Pflegebereich zugeteilt und auch dementsprechend eingereiht. Außerdem soll eine verbesserte Ausbildungsschiene definiert werden. Für die Gleichstellung von Basis- und Applikationsadministratoren wurden weiterführende Gespräche zugesagt.
ZBR überprüft Einbringung einer Feststellungsklage
Bei denselben Gesprächen wurde die inzwischen langjährige Forderung nach einer Höherreihung unserer Sozialarbeiter in den RZ seitens der AUVA definitiv abgelehnt. Der ZBR lässt nunmehr die Erfolgsaussichten für eine Feststellungsklage beim Arbeits- und Sozialgericht prüfen und wird diese ggf. einbringen. Auch zur Forderung nach Ausgleichszahlungen auf Grund des Wegfalls von Schichtzulagen im Arbeiterbereich wurde keine Zusage erreicht. Fragen nach der Einreihung von Reinigungskräften und neueintretenden Portieren wurden noch nicht abgeschlossen und sollen in weiteren Gesprächen näher erörtert werden.
Dienstpostenplan wurde „auf Probe“ erweitert!
Dienstpostenforderungen des ZBR basierend auf einer aktuellen Überstundenstatistik (s. ZBR Info Dezember) wurden nun zum Teil erfüllt. Geknüpft wurde diese Erweiterung allerdings an die Bestimmung, dass die Überstunden in den betroffenen Bereichen dementsprechend zurückgehen müssten, ansonsten werden diese Dienstposten wieder gestrichen. Mit der Thematik Dienstposten und Überstunden als auch mit der daraus korrespondierenden Krankenstandstatistik wird sich der ZBR auch 2015 intensiv auseinandersetzen.
AUVA Fair Play Team (FPT) legt Jahresbericht vor
Einen Jahresbericht wie eine Erfolgsgeschichte kann das FPT dem VAV bei seiner nächsten Sitzung vorlegen. Im Bericht sind einerseits die Rahmenbedingungen und Strukturen des FPT dargestellt und andererseits ist nachzulesen, welche Fälle im FPT behandelt wurden und aussagekräftige Beispiele von Lösungen / Empfehlungen werden angeführt. Erfreulich ist, dass das FPT offenbar eine große Akzeptanz und einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Der Bericht wird nach der Präsentation im VAV im Intranet für alle interessierten KollegInnen abrufbar sein. – In seiner letzten Sitzung hat sich übrigens das Fair Play Team mit Frau Dir. Mag. Marina Pree-Candido (LL) eine neue Vorsitzende gewählt.
Cook & Chill – Pro und Kontra zum umstrittenen Küchenprojekt
Nach unserem Bericht in der letzten ZBR Information haben wir zahlreiche Rückmeldungen zu Cook&Chill erhalten. Erwartungsgemäß fielen diese überwiegend negativ aus, aber es erreichten uns auch positive Mails. Grundsätzlich ist die Akzeptanz von Cook&Chill in Bereichen, wo auch früher nicht gekocht wurde (HS und LW) höher als in den Einrichtungen, wo eigene Küchen aufgelassen wurden. Wir leiteten jedenfalls alle Einmeldungen mit dem Ziel, Qualitätsverbesserungen zu erreichen, an die Projektleitung von Cook&Chill weiter.
CHANGE Team Kultur hat seine letzten Konzepte abgeschlossen
So hat das CHANGE Team Kultur in seinem letzten Workshop in der AUVA Hauptstelle noch drei Konzepte fertig gestellt. Einerseits wurden alle im Team Kultur erarbeiteten Konzepte evaluiert und Verbesserungen formuliert und andererseits wurde ein Konzept, das den Kommunikationsfluss optimieren soll, weiter präzisiert. – Last but not least wurde eine Mitarbeiterbefragung zu CHANGE erstellt, deren Ergebnisse bei unserem letzten Workshop im Mai vorliegen werden und daraus entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden sollen. Ich lade Sie jetzt schon herzlich ein, an unserer Befragung teilzunehmen.
Zuschüsse zu AUS- und Weiterbildung und Kinderunterbringung
Knapp 2000 Anträge für einen Zuschuss aus dem Sozialfonds (SF) wurden für 2014 an das ZBR Büro zur Bearbeitung eingereicht. Das ZBR SF-Komitee hat in tagelanger Arbeit die Anträge nach den Richtlinien des Hauptverbandes geprüft und konnte schließlich aus dem Titel Kinderunterbringung 921 Anträge mit der Auszahlungssumme von € 719.435,- positiv bearbeiten. Aus dem Titel Aus- und Weiterbildung wurden 935 Anträge mit einer Auszahlungssumme von 317.404,- positiv behandelt. Wir bedanken uns bei der AUVA, dass trotz der schwierigen finanziellen Situation diese Mittel auch für 2015 zur Verfügung stehen.
Sommerkinderbetreuung kann 2015 fortgeführt werden
Dafür haben wir im vergangenen Jahr AUVA-weit rund € 50.000,- aus dem Sozialfonds verwendet. Auf Grund der zahlreichen positiven Rückmeldungen unserer KollegInnen freut es uns besonders, dass wir auch dieses, im Vorjahr erstmalig durchgeführte Angebot, 2015 erneut anbieten können. Nähere Informationen zur ZBR / AUVA Sommerkinderbetreuung erhalten Sie bei Ihrem Betriebsrat.
ZBR legt ambitioniertes Arbeitsprogramm für 2015 vor
Das umfangreichste Arbeitsprogramm der letzten Jahre hat sich der ZBR für das Jahr 2015 zur Umsetzung vorgenommen. Natürlich stehen die wirtschaftliche Situation und die aktive und offensive Mitwirkung aus all den daraus resultierenden Kooperationen und Projekten, im Mittelpunkt unserer Arbeit. Aber auch zahlreiche rechtliche Themen gilt es abzuarbeiten. Nähere Informationen dazu erhalten Sie ebenfalls bei Ihrem Betriebsrat vor Ort.
Werte Kollegin, werter Kollege,
ich bedanke mich für Ihre Kenntnisnahme und Ihr Interesse. Für Rückfragen oder für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihren örtlichen Betriebsrat. Für Anregungen zu unserer Arbeit bzw. für Rückmeldungen zur vorliegenden ZBR Information, stehen wir Ihnen gerne unter zentralbetriebsrat@auva.at zur Verfügung.
Ich melde mich mit einer weiteren umfangreichen ZBR MitarbeiterInneninformation im Anschluss an die erste Vorstandssitzung (17. April) d. J. bei Ihnen und wünsche Ihnen bis dahin alles Gute und viel Erfolg.
Mit freundlich kollegialen Grüßen
Wolfgang Gratzer (Vorsitzender des AUVA Zentralbetriebsrates)
Wien, im März 2015