Unsere Arbeit!

Wenn man sich die Aussagen mancher PolitikerInnen und UnternehmerInnen anhört, dann können wir – die heimischen ArbeitnehmerInnen – es ihnen offenbar gar nicht recht machen:

Wir sind zu krank, zu faul und erschwindeln Krankenstände. Wir gehen in fast jugendlichem Alter in Frühpension, wir arbeiten viel zu kurz und wollen für jede Minute mehr die Firmen mit dem Kassieren von Überstundenzuschlägen in den Ruin treiben; wir sind privilegiert, weil wir zufällig ein Dienstverhältnis bei den ÖBB, im ORF oder in der Nationalbank haben; wir erschwindeln uns lieber ein paar Hunderter Sozialhilfe, als einer ordentlichen Arbeit nachzugehen; und, und, und.

Es ist vielleicht eine vorsintflutliche Binsenweisheit, und manche/r mag es wohl auch „Klassenkampf“ nennen, trotzdem bleibt es wahr und richtig:

Es ist unsere Arbeit, die Gewinne erst möglich machen; es ist unsere Gesundheit, die oft genug dabei leidet oder sogar draufgeht; es ist unsere Existenz, die bedroht wird von Auslagerungen, Lohndruck, Arbeitslosigkeit. Und es sind unsere Steuern, die zum allergrößten Teil den Sozialstaat und damit ein funktionierendes Leben finanzieren.

Privilegierte SchmarotzerInnen?
Nicht wir.
(Artikel gesehen in der ÖGB-Zeitschrift „Solidarität“ Juni/Juli 2012, Editorial von Nani Kauer)

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