Wer viel misst, misst viel Mist!

Kennzahlen

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Mit dem Sinn und Unsinn betrieblicher Kennzahlen setzt sich die neue Broschüre der GPA-djp-Abteilung Arbeit & Technik auseinander. 

Sie hört – gemäß einem weit verbreiteten Motto von betriebswirtschaftlichen ControllerInnen – auf den schönen Namen:

Kannst du’s nicht messen,
kannst du’s vergessen!

Der Entstehungshintergrund der Broschüre war, dass sich in der Beratungsarbeit immer öfter gezeigt hat, dass strategische Entscheidungen des Managements mit Zahlen “begründet” werden. Generell wäre dagegen nichts einzuwenden, wenn die Auswirkungen nicht immer zuungunsten der ArbeitnehmerInnen ausgefallen wären und wenn diese Zahlen nicht so schwer nachvollziehbar gewesen wären und sich nicht permanent die Frage gestellt hätte: Wo kommen die Zahlen plötzlich her? Wer hat diese Zahlen geliefert? 

In der Praxis hörten BetriebsrätInnen: 

Die Performance in Österreich ist im Vergleich zur Ukraine so stark gesunken – wir müssen leider umstrukturieren.

Das interne Ranking hat ergeben, dass die Kollegin M den Anforderungen nicht mehr gewachsen scheint, weshalb man sich besser trennen sollte.

Das kann einfach kein Zufall mehr sein, dass die Zahlen nie belegen, dass der Arbeitsdruck zu  hoch  ist und dadurch bewirken, dass  z.B. neue MitarbeiterInnen eingestellt werden müssten. Da stimmt etwas mit den mathematischen Gesetzen der Wahrscheinlichkeit nicht.

Die “objektiven Zahlen” werden herangezogen, um subjektive Auswirkungen zu begründen. In Form von Benchmarks, Kennzahlen-Systemen, eigenen Programmen zur Leistungserfassung der MitarbeiterInnen, etc. kommen innerbetrieblich immer mehr Kennzahlen, gespeichert in immer komplexeren Systemen, zugänglich für immer mehr MitarbeiterInnen (und Vorgesetzte) zum Einsatz.

Im Beirat für Arbeit & Technik wurde darüber mehrmals diskutiert, bis die Idee entstand, diese Entwicklung in einer Broschüre nachzuzeichnen, zu hinterfragen und Alternativen anzubieten. Außerdem werden einzelne Kennzahlen-Systeme konkret dargestellt (z.B. Balanced Score Card), kritisch überprüft und auf ihre Möglichkeiten zur  innerbetrieblichen Verwendung hin untersucht.

Für Interessierte geht’s hier zur Broschüre: Kannst Du’s nicht messen, kannst Du’s vergessen
(Information der GPA-djp, 09.04.2012)

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