Die Sache mit dem Stress

Stress

„Ich bin total im Stress!“
Wie oft haben Sie das schon gehört oder vielleicht auch selbst gesagt. Stress scheint heute zum regelrechten Massenphänomen geworden zu sein. Stress bedeutet eigentlich Druck, Belastung oder auch Hilflosigkeit. Stress hat viele Gesichter: Nicht nur Lärm und Hektik, auch Einsamkeit und sogar positive Lebensveränderungen wie ein Umzug, eine Heirat oder die Geburt eines Kindes können stressen.

Stress ist auch keine Frage des Alters, der Herkunft oder des Berufs. Und Stress ist immer auch davon abhängig, wie jemand eine Situation erlebt und welche Möglichkeiten sie oder er für die Verarbeitung dieser Erlebnisse hat. Was den einen stresst, das nimmt der andere völlig gelassen hin und läuft vielleicht sogar zur Höchstform auf.

Was ist eigentlich Stress?

Wenn der Mensch in eine Stresssituation gerät, werden einzelne Körperfunktionen in Alarmbereitschaft versetzt. So schlägt das Herz schneller, der Blutdruck steigt, die Atemfrequenz erhöht sich, die Muskeln spannen sich an, Fett- und Zuckerreserven werden angezapft. Verdauungsprozesse und die Immunabwehr werden gehemmt, um Kraft zu sparen. Ursprünglich hatten diese körperlichen Reaktionen den Grund, die ganze Energie des Körpers vor Kämpfen oder für eine Flucht zu mobilisieren.
Kein Wunder also, dass Stress einen Belastungsfaktor für das körperliche Wohlbefinden darstellt. Stress kann jedoch auch positiv wirken – es handelt sich hierbei um den so genannten Eustress. Positiver Stress versetzt in Höchstform und sorgt dafür, dass wir motiviert, leistungsfähig und konzentriert sind. Ob er allerdings vom positiven zum negativen Stress, dem so genannten Distress, wird, hängt von der Dauer und Intensität der Belastung ab, aber auch von der subjektiven Bewertung der Situation.

Wie bemerke ich krank machenden Stress?
Jeder Mensch reagiert anders auf Belastungen, Krisen und Überforderungen. Typische Alarmsignale des Körpers können Schlafprobleme sein, etwa wenn Sie schwer einschlafen können oder früh aufwachen und dabei schon wieder an die Probleme und Aufgaben des nächsten Tages denken. Häufig äußert sich Stress auch in Gereiztheit, Gehetztheit, dem Gefühl, es einfach nicht mehr zu schaffen und die Kontrolle zu verlieren. Oft lässt auch die Konzentration und Arbeitsleistung nach. Oder es lässt die Lebensfreude nach, die Lust, etwas zu unternehmen, und auch die Sehnsucht nach körperlicher Nähe und Sexualität.

Was kann ich gegen Stress tun?
Gegen Stress hilft jedenfalls Entspannung. Die kann über den Körper oder über Gedanken erreicht werden: Ist der Körper entspannt, beruhigt sich auch die Psyche. Wenn umgekehrt die Gedanken zur Ruhe kommen, entspannt sich auch der Körper.

Entspannung im Alltag
Dabei heißt entspannen nicht unbedingt, sich einfach zurückzulehnen und nichts zu tun. Für jeden Menschen ist etwas anderes entspannend – wichtig ist, herauszufinden, was einem selbst gut tut. Belebend und erholsam können z. B. ein Bad, ein Saunagang, ein Spaziergang und ein langes Ausschlafen sein. Im Prinzip kann alles, was man gerne tut, entspannend sein:

  • Musizieren oder Musik hören
  • Spazieren gehen
  • Gemeinsam essen
  • Basteln, Malen
  • Ein Buch lesen
  • Ein Nickerchen machen
  • Sich „ausreden“, sich „ausweinen“
  • Ins Kino gehen
  • Tanzen gehen
  • Sport betreiben
  • Kegeln gehen
  • Ehrenamtlich tätig sein
  • Freunde treffen

All das sind Wege, die zu mehr Kraft und innerer Ruhe führen können. Welchen Weg Sie wählen, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben und aktuellen Bedürfnissen ab.

Entspannungstechniken
Tiefere Entspannungszustände können Sie durch gezieltes Training erreichen. Durch das regelmäßige Einbeziehen von Entspannungsübungen in Ihren Tagesablauf verbessert sich die Fähigkeit, Alltagsbelastungen gut und entspannt zu meistern. Entspannungstechniken zu lernen, braucht Zeit, Übung und vor allem Regelmäßigkeit. Volkshochschulen und viele andere Einrichtungen bieten Kurse für solche Entspannungstechniken an.

Tipps: Entspannungstechniken

  • Autogenes Training
  • Yoga
  • Meditation
  • Progressive Muskelentspannung
  • Mentalmassage
  • Qi Gong
  • Tai Chi
  • Eutonie
  • Feldenkrais Methode
  • Visualisierungstechniken

(Artikel übernommen von: Fonds Gesundes Österreich – Seelische Gesundheit: Bewusst lebt besser)

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