Prozessoptimierung in der AUVA
Im Zuge der Prozessoptimierung wurden bereits einige weitreichende strukturelle Veränderungen – angefangen vom einheitlichen Einkauf bis hin zu personellen Veränderungen in den Dienststellen – eingeleitet und teilweise abgeschlossen. Im Zusammenhang mit einer Standortanalyse stehen nunmehr die AUVA-Einrichtungen am Prüfstand der Controller.
Schließung, Privatisierung und Auslagerung…
…von Einrichtungen sind dabei ein deklariertes Nichtziel. Schließlich steht am Beginn der Prozessoptimierung ein Leistungsportfolio, das sich die AUVA als Zielsetzung bis hin zum Jahr 2020 erarbeitet hat und in dem sie sich zur Führung eigener Einrichtungen als tragende Säulen unserer AUVA bekennt. Obmann Renate Römer und GD DI. Peter Vavken lassen auch keine Möglichkeit aus, um zu betonen, dass alle Umstrukturierungen gemeinsam mit dem Personal und deren Vertretern erarbeitet und umgesetzt werden sollen. So wird auch in dieses Projekt der ZBR im Rahmen regelmäßiger Meetings eingebunden sein.
Fehlende Kostenwahrheit – DAS Hauptproblem
Während im gesamten österreichischen Gesundheitssystem eine leistungsorientierte Abrechnung erfolgt, erhalten Einrichtungen der AUVA, unabhängig vom Schweregrad des behandelten Patienten, einen Pauschalbetrag. Soll heißen, dass die Versorgung eines z. B. pflegeintensiven Patienten gleichermaßen abgegolten wird wie jene eines Selbstversorgers. Kein Wunder, dass sich dadurch ein lukratives Geschäftsfeld für private Anbieter auftut, die kostenintensive Patienten erst gar nicht versorgen. Wie der ZBR das auch in seinem „Zukunftskonzept 2“ erarbeitet hat, besteht dadurch eine klassische Wettbewerbsverzerrung!
Freilich kann dieses Problem die AUVA nicht im Alleingang lösen und so versucht sie durch verschiedene Initiativen, auf bestehende Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen. So stellte Obmann KommR Renate Römer bereits 2009 in einem ORF-Sommergespräch die Schieflage bei der Finanzierung der AUVA-Einrichtungen dar. Inzwischen hat eine AUVA-Arbeitsgruppe eine schweregradbezogene Abrechnung für die RZ‘s erarbeitet, die es nunmehr umzusetzen gilt.
Consulting prüft interne Maßnahmen
Natürlich geht es nicht nur um Maßnahmen nach außen, sondern auch nach innen. So sollen unter Berücksichtigung individueller Gegebenheiten einheitliche medizinische, therapeutische und pflegerische Standards geschaffen werden. Auf uns als MitarbeiterInnen wirkt sich das insofern aus, als dass auch an einer einheitlichen Personalbedarfsberechnung gearbeitet wird, die die Häuser untereinander besser vergleichbar macht. Eine Maßnahme, wo wir als Belegschaftsvertretung darauf zu achten haben, dass es dadurch zu keiner Nivellierung nach unten kommt. Schließlich würde dann nicht nur die ohnehin jetzt schon enorme Arbeitsbelastung unserer KollegInnen in den Einrichtungen weiter wachsen, sondern damit wären auch unsere hohen Qualitätsstandards kaum zu halten. Die Firma Consulting, die mit der Begleitung dieses Projekts betraut wurde, soll zudem mögliche Kooperationen und die Nutzung von Synergieeffekten prüfen und vorschlagen.
Als Belegschaftsvertretung sind wir freilich beim Projekt der Prozessoptimierung massiv gefordert. Für diese Arbeit haben wir uns ein chinesisches Sprichwort als Leitbild genommen:
Wenn der Sturm (der Veränderungen) weht, kann man versuchen, Mauern zu errichten, um sich zu schützen, oder man kann Windräder bauen.“
Wir haben uns für zweiteren Weg entschieden und wie wir das meinen, haben wir in unserem Zukunftskonzept 2, das Du gerne bei deinem Betriebsrat anfordern kannst, ausführlich dargestellt.
ZBR-Vorsitzender Wolfgang Gratzer
(Artikel übernommen vom BR-Blog des RZ Weißer Hof)